Handball Warum Damgaard den SCM für die weitere Titeljagd gerüstet sieht
Michael Damgaard ist vor acht Jahren zum SC Magdeburg gekommen, um Titel zu gewinnen. In dieser Saison hat er dafür wiederum drei Chancen. Und sieht die Mannschaft trotz der Ausfälle von Omar Ingi Magnusson und Magnus Saugstrup dafür gerüstet.

Magdeburg - Mit dem Auswärtsspiel bei der MT Melsungen am Sonnabend (14 Uhr/Sky) beginnt „eine harte Zeit“ für den SC Magdeburg, sagte Michael Damgaard. Auch deshalb „haben wir gegen Gummersbach alles reingeworfen, wir hatten einfach alle Bock auf das Spiel“, erklärte er zum deutlichen 41:29-Sieg zuletzt in heimischer Halle. Damgaard steuerte zu diesem Erfolg sieben Treffer bei, er kam ab der 13. Minute zum Einsatz. Unter dem Sonderapplaus der Fans. „Ich bin fast acht Jahre hier, ich bekomme nach wie vor viel Unterstützung und das spüre ich in meinem Herzen. Dafür möchte ich mich bei den Fans bedanken“, betonte der 33-Jährige.
Sieben Monate ist es her, dass Damgaard sich einer Operation am linken Knie unterziehen musste. Nachwirkungen hat diese nicht hinterlassen. „Ich absolviere seit Ende August jede Trainingseinheit, ich bin nicht verletzt.“ Er kommt bislang auf 23 Bundesliga-Einsätze, vor allem kurze, er kommt auf 39 Tore. Er ist in diesem Jahr Weltmeister geworden, als Nachnominierter mit der dänischen Nationalmannschaft. Und er hat mit dem SCM in der aktuellen Saison zum zweiten Mal die Clubweltmeisterschaft gewonnen. Dieser Aufschwung zur Titeljagd hat auch mit Damgaard begonnen, der 2015 von Tvis Holstebro (Dänemark) zum SCM gekommen war und dessen aktueller Kontrakt noch bis 2024 läuft.
Damgaard hatte ein Gefühl
Damals war er ein Star der Mannschaft, inzwischen ist die Mannschaft der Star. „Ich habe in meinem ersten Jahr hier den DHB-Pokal gewonnen. Und danach ist es immer weiter nach oben gegangen. Und ich hatte in jeder Saison das Gefühl, dass uns nur noch ein kleines bisschen zur Spitze fehlt.“
Diese Spitze haben die Grün-Roten mit dem Gewinn der European League 2021 erstmals erreicht, und sie haben den Olymp des deutschen Handballs 2022 mit der nationalen Meistertrophäe betreten. Damgaard erklärte zu den vergangenen 24 Monaten: „Der SCM hat sich mit Spielern auch in der Breite verstärkt, um das hohe Niveau über eine gesamte Saison zu halten.“ Wie der Regisseur Gisli Kristjansson, wie der Kreisläufer Magnus Saugstrup, wie der Rückraumrechte Omar Ingi Magnusson. Letztere beide fehlen nun der Mannschaft verletzungsbedingt. „Wir wissen um die Qualität der beiden, wir wissen aber auch um die Breite unseres Kaders. Wir sind bei unseren Zielen geblieben, wir haben dafür das Selbstvertrauen. Und wir stehen zusammen.“
„Von Anfang an ihre Ausfälle kompensiert“
Das kann auch Bennet Wiegert bestätigen: „Uns fehlen natürlich zwei ganz wichtige Spieler, die so nicht adäquat zu ersetzen sind“, erklärte der 41-jährige Coach: „Aber wir haben von Anfang an ihre Ausfälle kompensiert. Und wir haben nichts an unseren Zielen geändert, weil das der Mannschaft gegenüber ungerecht gewesen wäre.“ Zudem sind Saugstrup und Magnusson Bausteine einer langfristigen Planung. Beide haben Vertrag bis 2026.
Melsungen ist nun der Auftakt in eine lange Auswärtsreise. Es folgen die Partien beim Bergischen HC (6. April), beim THW Kiel (9. April), das Pokal-Final4 in Köln am 15./16. April. „Wenn es denn ein Auswärtsspiel wird“, meinte Wiegert lächelnd mit Blick auf die zu erwartende Unterstützung der grün-roten Fans in der Lanxess-Arena. Die würde es auch zwei Monate später geben, sollte sich der SCM über das Viertelfinale gegen Wisla Plock für das zweite Final4 der Saison qualifizieren – wiederum in Köln, diesmal in der Champions League. Und dann? Damgaard: „Wir spielen alle in Magdeburg, um Titel zu jagen.“
VIERTELFINALE IN DER CHAMPIONS LEAGUE
Im Viertelfinale der Champions League muss der SCM zum Hinspiel am 10/11. Mai bei Wisla Plock antreten, das Rückspiel steht am 17./18. Mai in der Getec-Arena. Außerdem treffen aufeinander: THW Kiel – Paris St. Germain, Telekom Veszprem – Kielce, GOG – FC Barcelona.