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Vierschanzentournee Österreicher in Bischofshofen vorn / Freund schwach Schlierenzauer wird erneut zum König der Lüfte

07.01.2013, 01:25

Als sich Gregor Schlierenzauer im strömenden Regen von Bischofshofen erneut zum "König der Lüfte" krönte, schlich Severin Freund nach seinem dramatischen Final-Absturz bei der Vierschanzentournee wie ein begossener Pudel von der Schanze.

Bischofshofen (dpa) l Während der Überflieger aus Österreich als erst achter Skispringer der Tournee-Geschichte seinen Titel verteidigte, verpasste Deutschlands Hoffnungsträger gestern den zweiten Durchgang und damit den erhofften Podiumsplatz im Gesamtklassement. "Das ist sehr bitter, wenn sich die Sache erledigt hat, bevor der Wettkampf beendet ist", beschrieb der frustrierte Bayer seine Gefühle.

Freund verlor gleich zum Auftakt mit einem Sprung auf 126 Meter sein K.o.-Duell und trauerte danach der verpassten Chance nach, in den Kampf um eine Top-Platzierung eingreifen zu können: "Ich habe nicht gedacht, dass mir solch ein Fehler unterläuft."

Auch Bundestrainer Werner Schuster stand die Enttäuschung nach dem Debakel ins Gesicht geschrieben. "Severin wollte es erzwingen, er war unlocker. Das ist ziemlich schade für ihn. Er muss noch stabiler werden, damit ihm so etwas nicht wieder passiert", erklärte Schuster. Unter dem Strich blieb der erste deutsche Tournee-Podestplatz seit vier Jahren durch Freunds dritten Rang in Oberstdorf und die Erkenntnis, dass die DSV-Springer für die ganz großen Siege noch nicht reif sind. "Die Tournee ist in der absoluten Spitze an uns vorbeigelaufen. Von der mannschaftlichen Präsenz her sind wir aber so gut wie schon lange nicht mehr", bilanzierte Schuster.

Grenzenloser Jubel herrschte bei Schlierenzauer, der mit 133 und 137,5 Meter seinen 45. Weltcupsieg feierte. Der Österreicher verwies sowohl in der Tages- als auch der Gesamtwertung den Norweger Anders Jacobsen auf Rang zwei. "Unter extremem Druck reifen Diamanten. Es war bis zum Schluss extrem spannend. Dieser Sieg ist unglaublich und kaum zu fassen. Es wird noch dauern, bis ich begriffen habe, dass ich die Tournee zum zweiten Mal gewonnen habe", sagte der Tiroler.

Neumayer bester Deutscher

Durch den Ausfall Freunds, der in der Gesamtwertung auf Platz 13 durchgereicht wurde, sprang Michael Neumayer als bester Deutscher noch auf Rang sechs der Gesamtwertung vor. In der Tageswertung wurde der 33-Jährige Achter. "Es funktioniert und macht echt Spaß", stellte Neumayer zufrieden fest.

Ansonsten mussten die DSV-Adler am Tournee-Finaltag vor 20 000 Fans weitere Tiefschläge einstecken. Youngster Andreas Wellinger vergab eine mögliche Podestplatzierung im Tagesklassement durch einen Sturz im ersten Durchgang, in dem er mit 133,5 Meter den weitesten Satz hingelegt hatte.