Handball Torhüter Eijlers verlängert um zwei Jahre / Bei vier Spielern stehen Entscheidungen aus SCM-Team 2013/14 schon fast komplett
Der SC Magdeburg treibt mit Hochdruck seine Personalplanungen für die Spielzeit 2013/14 und schon darüber hinaus voran. Nachdem gestern die Zusammenarbeit mit Torhüter Gerrie Eijlers vorzeitig um zwei Jahre bis Sommer 2015 verlängert wurde, steht lediglich noch für vier Verträge die Frage an, ob sie verlängert werden.
Magdeburg l Als vor gut sieben Wochen der Startschuss für die Saison 2012/13 in der Handball-Bundesliga fiel, da gab es nur vage Vorstellungen, wie das SCM-Team ein Jahr später aussehen könnte. Denn gleich acht Spieler standen im aktuellen Kader, deren Verträge im Sommer 2013 ausliefen.
Da aber bekanntlich der frühe Vogel den Wurm fängt - oder wie es Manager Marc Schmedt formuliert, "die Top-Leistungen einiger Säulen unserer Mannschaften in der Vorsaison natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt haben", war die sportliche Leitung beim SCM bemüht, schnell Nägel mit Köpfen zu machen. Und dies, betont Schmedt gegenüber der Volksstimme, "mit wirtschaftlichem Augenmaß und dem klaren Ziel vor Augen, in zwei, drei Jahren um die Champions-League-Qualifikation mitzuspielen".
Gestern nun schuf der SC Magdeburg bei Torwart Gerrie Eijlers Fakten. Allerdings war es keine große Überraschung, dass sich beide Seiten schnell über eine vorzeitige Verlängerung bis 2015 einig wurden: "Ich musste nicht lange überlegen. Von Anfang lief es in Magdeburg nahezu perfekt für mich. Und meine Frau, die kleine Sophie und ich, wir fühlen uns sehr, sehr wohl hier", strahlt dem 2009 von Balingen gekommenen Keeper, der zum zweiten Mal Vaterfreuden entgegensieht, das private Glück förmlich aus den Augen.
Natürlich habe bei Eijlers Vertragsunterschrift auch eine Rolle gespielt, wie es mit dem SCM sportlich weitergeht. "Ich freue mich, dass die Mannschaft von Jahr zu Jahr immer stärker wird. Ich sehe jede Menge Potenzial, um gemeinsam etwas Großes zu erreichen. Und da möchte ich dabei sein und mithelfen", ist die klare Nummer eins im Kasten der Grün-Roten "voller Vorfreude, auf das, was die Zukunft bringt".
Vor Eijlers waren bereits drei weitere "Säulen der Mannschaft" (Schmedt) mit längerfristigen Verträgen untermauert worden: Andreas Rojewski (bis 2016), Kapitän Fabian van Olphen (bis 2015) und Robert Weber (2015). Fakten schaffte der Verein auch frühzeitig bei Bennet Wiegert und Stian Tönnesen. Allrounder Wiegert wird nach dem regulärem Auslaufen seines Vertrages im Juni 2013 als Trainer in den SCM-Nachwuchsbereich wechseln. Ebenso steht seit längerem fest, dass der langjährige norwegische Spielmacher Tönnesen nach Saisonende seine Karriere beenden und in seine Heimat zurückkehren wird. Als Nachfolger wurde bereits im April der Slovene Marko Bezjak (bis 2015) vorgestellt. Und als weiteren Neuzugang für die kommende Saison auf der Schlüsselposition präsentierten die Magdeburger jüngst den Noch-Göppinger Nationalspieler Michael Haaß (bis 2016).
Klare Verhältnisse gibt es auch bei Yves Grafenhorst, Kjell Landsberg und Jure Natek,bei Neuzugang Stefan Kneer sowie den Youngstern Matthias Musche und Philipp Weber. Sie haben gültige Verträge bis Sommer 2014. Bartosz Jurecki ist sogar noch ein Jahr länger an den SCM gebunden. "Jeder Einzelne dieser Sechs spielt natürlich auch in den sportlichen Planungen unseres Trainers Frank Carstens eine wichtige Rolle", betont Geschäftsführer Marc Schmedt.
Bleibt die Frage nach der Zukunft der Spieler, deren Verträge im Sommer 2013 auslaufen: Tim Hornke, Ales Pajovic, Moritz Schäpsmeier sowie Torhüter Björgvin Gustavsson. Diese Frage lässt Schmedt "vorerst noch stehen" und verweist auf "laufende Gespräche" mit Hornke und Gustavsson. Wohin die Reise geht, macht aber folgende Aussage des Managers deutlich: "Wie alle anderen Vereine auch, müssen wir ab 2013 mit extrem steigenden Beiträgen für die Berufsgenossenschaften rechnen. Konkret sind das Mehrkosten in Höhe von rund 130 000 Euro. Weil die wirtschaftliche Stabilität für mich als Geschäftsführer aber vor dem Überziehen des Mannschaftsbudgets geht, ist es gut möglich, dass wir nur mit 13 oder 14 Spielern in die neue Saison gehen werden."
Mit anderen Worten, nach derzeitigem Stand ist eine Vertragsverlängerung von Pajovic ausgeschlossen, von Schäpsmeier eher unwahrscheinlich. Bei Gustavsson und Hornke, die auf ihren Positionen mit Gerrie Eijlers bzw. Robert Weber eine klare Nummer eins vor sich haben, deutet vieles darauf hin, dass sich beide beim Bestreben nach mehr Spielpraxis einen neuen Verein suchen wollen (oder müssen). Schmedt: "Da ist noch alles möglich, beide Seiten müssen sich positionieren. Fest steht aber: Die zweite Torhüterposition ist eine Schlüsselposition, diese zu besetzten, hat für uns absoluten Vorrang."