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Sechs Magdeburger auf Heubergers "Radar"

Von Janette Beck 26.08.2013, 01:30

Göppingen l Wenn es seine Zeit erlaubt, "huscht" Handball-Bundestrainer Martin Heuberger die 180 Kilometer von seinem Wohnort Schutterwald hinüber nach Göppingen, um sich die Heimspiele von FrischAuf anzusehen. In der EWS-Arena sitzt der 49-Jährige nahezu unerkannt im Block C. Ganz ruhig. Und ganz anders als man ihn sonst als "Unruhegeist" am Spielfeld rand bei der Nationalmannschaft kennt.

Neben dem Gastgeber nimmt Heuberger natürlich auch die Gäste unter Beobachtung - diesmal aus Magdeburg. Neben den Stammkräften Stefan Kneer und Michael Haaß hat Heuberger mit Andreas Rojewski, Dario Quenstedt, Tim Hornke und Matthias Musche vier weitere SCM-Spieler auf dem Radar. Und nennt in der Volksstimme deren Chancen auf die Nationalmannschaft:

Stefan Kneer: "Kenne ich seit Jahren, ich habe ihn schon beobachtet, da war er noch südbadischer Jugendspieler. Stefan ist nicht unbedingt der wendige Spielertyp und begnadete Techniker, aber dafür ein großer Kämpfer und Arbeiter. Mit viel Ehrgeiz hat er alles aus seinen Möglichkeiten herausgeholt, um Nationalspieler zu werden. Ich hoffe auf mehr Stabilität und eine weitere Entwicklung, dann werden wir sehen, wohin sein Weg im Nationalteam geht."

Michael Haaß: "Er ist eine feste Größe im Nationalteam, vor allem, was den Abwehrverbund anbelangt. Im Angriff wünsche ich mir von ihm mehr Torjäger-Qualitäten und dass es ihm in seiner Spielsteuerung noch besser gelingt, die Nebenleute in Szene zu setzen."

Andreas Rojewski: "Andreas hat seine Qualitäten bereits in der Nationalmannschaft nachweisen können und ist immer eine Option, wenn er mal über längere Zeit von Verletzungen verschont bleibt. Das wünsche ich ihm zuallererst."

Tim Hornke "Tim hat als Juniorenweltmeister eine gute Entwicklung genommen und großes Potenzial. Ich bin überzeugt, dass er in der neuen Saison mehr Einsatzzeiten bekommen und Robert Weber als etablierte Nummer eins auf Rechtsaußen das Leben schwermachen wird."

Matthias Musche: "Auf ihn trifft das Gleiche wie auf Tim zu, nur dass er als junger Spieler eben Yves Grafenhorst vor der Nase hat. Bei der Junioren-WM hat er einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Langfristig gehört ihm die Zukunft - ein stetiges An-sich-Arbeiten vorausgesetzt.

Dario Quenstedt: "Dario hat wie viele, die die Magdeburger Torhüter-Schule durchlaufen haben, eine große Zukunft vor sich. Er war bereits im B-Team im Einsatz. Wenn seine Entwicklung so weitergeht, ist ihm der Sprung ins A-Team durchaus irgendwann zuzutrauen. Erst einmal muss er sich aber im Verein beweisen und gegen Gerrie Eijlers durchsetzen."

Und was traut der Bundestrainer dem SCM nach dem Auftakt zu? "Der SCM hat sich gezielt auf der Mitte verstärkt und eine ordentliche Vorbereitung gespielt. Die Frage wird sein, wie die beiden neuen Spielmacher mit dem Stress der Bundesliga umgehen und ob sie ihre Leistung punktgenau abrufen können, wenn es kritisch wird. Das geht nicht von heute auf morgen. Dennoch traue ich dem SCM gerade zu Hause die eine oder andere Überraschung gegen die Großen zu. Am Ende wird sich der SCM zwischen Platz fünf und acht einpegeln."