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Skeleton Sommer mit Marie, Winter mit WM

Die Beziehung von Skeletoni Christopher Grotheer aus Wernigerode und Freundin Marie Heinrich wird im Winter auf die Probe gestellt.

Von Daniel Hübner 11.11.2015, 00:01

Wernigerode l Der 20. März 2016 ist für Marie Heinrich und Christopher Grotheer ein wichtiges Datum. An jenem Tag ist nicht nur Frühlingsanfang, an jenem Tag endet für die Biathletin im russischen Chanty-Mansisk die Weltcup-Saison, zumindest kann sie sich für diese bei der Ausscheidung in der nächsten Woche in Norwegen noch qualifizieren. Und an jenem Tag endet ein halbes Jahr der fernsten aller fernen Liebesbeziehungen, in der sich beide nur Weihnachten live und in Farbe sehen. Denn während die 21-jährige Junioren-Weltmeisterin in der Verfolgung in Europa durch die Loipen gleitet, ist der Skeletoni Grotheer zwischenzeitlich wochenlang auf den Weltcup-Bahnen der Nordamerika-Tour am Start.

Nach dem Sommer mit Marie erwartet den Wernigeröder ein Winter mit Weltmeisterschaft. Ausgetragen wird diese in Innsbruck (Österreich) im Februar. Der 23-Jährige bleibt naturgemäß bescheiden. Er sagt: „Mein Ziel ist es, meine Leistung abzurufen.“ Er sagt aber auch: „Ich möchte wieder in die Top-Sechs kommen.“ Nicht nur dort, sondern in jedem Rennen ab Saisonauftakt am 28./29. November in Altenberg. Bei der jüngsten WM wurde Grotheer Fünfter.

Zuletzt haben weder er noch Axel Jungk (24/Oberbärenburg) Zweifel an ihrer internationalen Konkurrenzfähigkeit aufkommen lassen. Sie dominierten die sechs Rennen in der Weltcup-Qualifikation. Grotheer gewann zweimal, Jungk viermal. Aber die Abstände zwischen ihnen waren verschwindend gering.

Zwischenzeitlich posierten sie freundschaftlich umarmt für ein Foto, das auf der Internetseite des Bob- und Schlittenverbandes zu finden ist. Und das vermuten lässt, dass in diesem Zweikampf die Freundschaft motiviert. Grotheer bestätigt: „National ist Axel natürlich mein größter Konkurrent, aber unsere Freundschaft leidet nicht darunter, es ist mit ihm ein sehr angenehmes Arbeiten.“

Grotheer spricht mit größtem Respekt über Jungk: „Axel hat sich gerade am Start noch einmal verbessert, das ist ziemlich beängstigend, was er dort leistet.“ Der Start, das ist nicht die Hauptstärke von Grotheer, obwohl „auch ich mich weiter steigern konnte“. Aber das leichte Defizit kann er mit dem fahrerischen Können ausgleichen.

Nun wollen sie gemeinsam und doch jeder für sich die internationale Konkurrenz aufmischen: Die heißt Martins und Tomass Dukurs (Lettland) oder Alexander Tretjakow (Russland), alle Weltmeister oder Olympiasieger, alle über 30 Jahre. Mit Grotheer steht längst die neue Generation am Start. Er sagt: „Ich möchte mich weiter in der internationalen Spitze etablieren.“ Bis zum nächsten Sommer mit Marie.