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Boxen Italiener will Bösel einlullen

Der Gegner von SES-Boxer Dominic Bösel, Orial Kolaj, gibt sich vor dem EM-Kampf in Halle eher gelangweilt.

Von René Miller 10.04.2019, 01:01

Halle l Hoffentlich nimmt der Kampf zwischen Dominic Bösel und Orial Kolaj am Sonnabend in der Erdgas-Arena Halle (ab 22.35 Uhr live im MDR) mehr Fahrt auf als die große Pressekonferenz am Kampfort zuvor an der Saale.

Normalerweise hauen Herausforderer vor Titelkämpfen ja verbal richtig auf die Pauke und provozieren gerne auch mit großen Sprüchen. Aber der Italiener ging vor dem Kampf um den EM-Gürtel im Halbschwergewicht eher verhalten ran. Kolaj: „Ich habe mich wie auf jeden anderen Gegner auch vorbereitet. Videos habe ich mir aber nicht angesehen. Das überlasse ich dem Trainer. Und der hat gesagt, ich soll das machen, was ich immer mache. Marschieren, Kopf nach vorn, runter und ran.“

Der 35-Jährige verriet lediglich noch, dass er im Trainingslager in Malaga gegen viele „hochaufgeschossene Gegner“ das Sparring absolviert hat. Will er damit den Europameister aus Freyburg nur einlullen? Oder ist der gebürtige Albaner und jetzt in Rom lebende Boxer einfach nur gelassen? Schließlich ist der „Adler“, so sein Kampfname, zwar schon seit elf Jahren Profi, hat aber in diesem Zeitraum erst 24 Kämpfe bestritten. 19 Fights hat er gewonnen, immerhin zwölf davon durch K.o. Aber das dürfte Bösel mit 28 Siegen, zehn davon mit K.o., in bisher 29 Kämpfen nicht groß beeindrucken. Bösel: „Auch wenn er sich hier wortkarg gibt. Ich stelle mich auf einen Angriffsboxer ein und freue mich riesig auf den Kampf.“

Traditionell schaut sich der 29-Jährige auch die Vorkämpfe an und nascht dabei Gummibärchen. Das kann er Sonnabend sogar ausgiebig tun. Bösel: „Ich bin heiß und das Gewicht passt sogar auch schon.“ Das zeigt, dass Bösel mit seinem alten, neuen Trainer Dirk Dzemski in den letzten Wochen fleißig war. Vor einem Jahr hatten sich die beiden ja getrennt und Bösel wurde von Rainer Rauchfuß betreut. Seit Anfang März ist Bösel wieder bei Dzemski. „Da wir uns lange genug kennen, haben wir uns ganz schnell wieder verständigt“, erzählt Bösel.