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Motorsport Motorrad-WM bleibt auf Sachsenring

Der ADAC einigt sich mit Dorna. 100.000 Zuschauer werden zum Grand Prix auf dem Kurs in Hohenstein-Ernstthal erwartet.

03.07.2019, 12:53

Hohenstein-Ernstthal (dpa) | Der Kult bleibt – bis vorerst 2021 ist die Motorrad-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring sicher. Wenige Tage vor dem Grand Prix, zu dem weit über 100.000 Zuschauer auf dem Kurs in Hohenstein-Ernstthal erwartet werden, bestätigte der ADAC der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch eine Einigung mit dem Rechteinhaber Dorna. Zuvor hatte die "Bild" darüber berichtet.

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk hatte der Zeitung gesagt: "Wir konnten uns schon jetzt vorab verständigen, auch 2020 und 2021 weiterzumachen." Damit ist eine Zitterpartie wie vor knapp einem Jahr vom Tisch.

Nach einem Wechsel des Promotors hatten die Verantwortlichen im September 2018 den Sachsenring vor einem Aus in Sachen Motorrad-WM bewahrt und sich auf den Grand Prix in diesem Jahr geeinigt. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte sich für den Erhalt der WM auf dem Sachsenring stark gemacht. Anfang dieses Jahres hatte das Sächsische Staatsministerium der Finanzen Haushaltsmittel in Höhe von rund 900.000 Euro für Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen freigegeben.

Seit einschließlich 1998 macht die Motorrad-Weltmeisterschaft mit dem Großen Preis von Deutschland Station auf dem Kurs. Von 1961 bis 1972 wurde dort der Große Preis der DDR ausgefahren. Der Grand Prix ist schon lange ein Kultereignis und eins der größten jährlichen Sportspektakel in Deutschland. Von knapp 200.000 Zuschauern wie am Grand-Prix-Wochenende vor einem Jahr kann die Formel 1 nur träumen, die in Deutschland auch immer wieder um ihren Platz im Rennkalender bangen muss.

Motorsportpolitisch gesehen sei es wichtig für den ADAC, dass die Motorrad-WM auf dem Sachsenring bleibe, sagte ein Sprecher des Automobilclubs am Mittwoch. Die Königsklasse MotoGP sei der "Leuchtturm" für den Zweiradmotorsport wie die Formel 1 für den Motorsport auf vier Rädern.

Wie es nach 2021 in Deutschland mit der MotoGP und den kleineren Klassen Moto2 und Moto 3 weitergeht, ist dennoch offen. Der Vertrag mit Dorna endet dann. "Wir müssen weiterhin noch viel tun, um den Grand Prix auch über 2021 hinaus am Sachsenring zu halten...", sagte Tomczyk der "Bild".

Dass nun aber schon feststeht, dass auch 2020 und 2021 die Superstars der Szene Stopp in Hohenstein-Ernstthal machen, liegt unter anderem an neuen Ressourcen, die erschlossen wurden. Wie Tomczyk weiter erklärte, seien zudem Auftragnehmer ausgetauscht und vor allem seien die Zahlen auf der Ausgabenseite verbessert worden.

Ähnlich wie in der Formel 1 haben die lokalen Veranstalter das Problem, dass sie Einkünfte an einem Rennwochenende praktisch nur über den Ticketverkauf generieren können. Ein Selbstläufer seien auch die hohen Zuschauerzahlen nicht, versicherte der ADAC. Wenige Besucher bedeuten geringeren Einnahmen, und das lässt wiederum den Verlust steigen.