1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Schaak in neuer Rennserie

Motorsport Schaak in neuer Rennserie

Der Magdeburger Rennpilot Dominique Schaak fährt in dieser Saison in der ADAC GT4 Germany, kann aber frühestens im Juni sein Debüt geben.

Von René Miller 24.03.2020, 23:06

Magdeburg l Der Rennoveral hängt im Schrank, der schicke und neue Helm liegt in der Ecke. Und der Rennwagen steht still in der Garage. Statt sich mit seinem Audi R8 LMS GT4 auf die neue Saison vorzubereiten, kann Dominique Schaak nur joggen und Fitnessübungen in der eigenen Wohnung machen. „Eigentlich wollten wir vor zwei Wochen auf der Rennstrecke von Most in Tschechien testen, aber das fiel durch das Coronavirus schon aus. Auch unser Saisonstart am 24. April in Oschersleben ist bereits abgesagt. So gehe ich jetzt regelmäßig laufen, so acht bis zehn Kilometer. Und in der Wohnung habe ich einige Hanteln und mache Übungen mit Hilfe des eigenen Körpergewichts“, erzählt der 29-Jährige.

Im vergangenen Jahr fuhr Schaak in der National Endurance Series und belegte in der Gesamtwertung am Ende den zweiten Rang. „Weil ich im abschließenden Rennen Vierter wurde und mein unmittelbarer Konkurrent als Zweiter ins Ziel kam, hat mir ein Pünktchen zum Gesamtsieg gefehlt“, berichtete Schaak. „Das war natürlich bitter, weil ich die gesamte Saison über vorne lag.“

Ob der Magdeburger in der neuen Rennserie auch um den Titel mitfahren kann, ist schwer einzuschätzen. Schaak: „Ich fahre jetzt in der ADAC GT4 Germany. Mit dem Fußball verglichen ist das in etwa so, als würde man von der Regionalliga in die 2. Liga wechseln. Außerdem habe ich mit T3 Motorsport ein neues Team. Auch im Sponsoring hat sich viel getan. Da sind einige dazu gekommen, was mir jetzt auch einen höheren Etat ermöglicht. Und mit Fides Sports habe ich jetzt auch eine Agentur an meiner Seite, die unter anderem auch Boxer wie Tom Schwarz berät.“

Mit der neuen Rennserie steigt auch die mediale Aufmerksamkeit. Schaak: „Die Rennen werden im Free-TV auf Sport 1 übertragen. Auch die ganzen Rahmenbedingungen sind viel professioneller. Beispielsweise gibt es bei den Rennen auch extra Pressekonferenzen.“ Wie bei der Formel 1 gibt es in der ADAC GT 4 auch ein Freies Training und Qualifying. „Und an den Rennwochenenden fährt man da auch vor rund 30 000 Zuschauern und steht ganz anders im Rampenlicht.“

Um als Rennfahrer für den nächsten Karriere-Schritt bereit zu sein, wird nicht nur am Motor des Rennwagens gearbeitet. Schaak: „Ich achte auch noch mehr auf meine Fitness, mache in Abstimmung mit den Fitnesstrainern Daniel Müller und Samir Ruiz vom SCM Athletiktraining und habe die Ernährung umgestellt. Das hat schon vier Kilo weniger gebracht. Und über das Ambulante Therapiezentrum habe ich jetzt auch eine spezielle Physiotherapie-Betreuung.“

Kam Schaak vergangenes Jahr mit einem Etat von rund 80 000 Euro aus, sind es für die neue Rennserie rund 120 000 Euro. Schaak: „Ich würde auch gerne noch eines der bekannten Einzelrennen wie die zwölf Stunden von Imola fahren, wo ich vor zwei Jahren schon einmal in der GT4-Klasse gewonnen habe. Aber allein dafür sind 15 bis 20 000 Euro nötig.“

Dass der Start in die Rennserie verschoben wurde, kann Schaak verkraften. „Das Rennen in Oschersleben ist ja nicht gestrichen. Und das abschließende Rennen auf der Hausstrecke vor den Toren Magdeburgs fahren zu können, hat ja auch etwas“, erklärt Schaak, der natürlich von einem weiteren Aufstieg in den Rennklassen träumt. Schaak sagt nämlich: „Mein großer Traum sind die ADAC GT Masters.“