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WM-Vorbereitung Starker Asien-Start für deutsche Basketballer

Die deutschen Basketballer wahren auch nach der Ankunft in Asien ihre makellose Test-Bilanz vor der WM. Beim klaren Sieg über Tunesien erlaubt sich das Team nur eine Schwächephase. Die Verletzung des Ersatzmanns von Dennis Schröder bereitet Sorgen.

Von Florian Lütticke, dpa 23.08.2019, 19:38
Dennis Schröder ist der Star der deutschen Basketballer. Foto: Axel Heimken
Dennis Schröder ist der Star der deutschen Basketballer. Foto: Axel Heimken dpa

Tokio (dpa) - Müde von der Zeitumstellung, aber erleichtert über den geglückten Asien-Start klatschten die deutschen Basketballer um NBA-Star Dennis Schröder miteinander ab.

Mit einem dominanten ersten Auftritt in der imposanten Olympia-Arena von Saitama heizte das Team von Bundestrainer Henrik Rödl nur 30 Stunden nach der Landung in Japan die WM-Hoffnungen weiter an. Beim 89:70 (42:35) über Afrikameister Tunesien wahrten die Korbjäger nahe Tokio ihre perfekte Test-Bilanz, eine Verletzung von Aufbauspieler Maodo Lo trübte allerdings die Stimmung. Der Schröder-Ersatzmann vom FC Bayern knickte im zweiten Viertel um, humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Parkett und kehrte nicht wieder zurück.

"Ich weiß noch nicht, wie schlimm es ist", sagte Rödl über den Schreckmoment. "Wir werden es sehr gut behandeln und gucken, wie es sich gestaltet. Ich hoffe, dass alles gut geht und er dann für die WM wieder fit ist."

Beim fünften Sieg im fünften Vorbereitungsspiel auf die Weltmeisterschaft in China (31. August - 15. September) zeigte die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds nach einer Schwächeperiode in der ersten Halbzeit eine starke Teamleistung. Kapitän Robin Benzing kehrte nach einer Knieverletzung und einer Auszeit beim Supercup in Hamburg zurück. Neben Schröder mit 14 Punkten überzeugten auch Andreas Obst (17) sowie Paul Zipser und Maximilian Kleber (jeweils 15). "Es fühlt sich gut an, wenn endlich ein paar reingehen", sagte Flügelspieler Obst über seine Karriere-Bestleistung im Nationaltrikot. "Wir haben uns durchgebissen und auch im Schlussviertel noch Energie aufs Feld gebracht."

Am Samstag (8.00 Uhr/Ortszeit) steht in Japan ein weiterer Test gegen den Gastgeber an, anschließend will Rödl vor der Abreise nach China den endgültigen WM-Kader benennen und dafür noch einen letzten Spieler streichen. Gegen Tunesien kam NBA-Youngster Isaac Bonga nicht zum Einsatz. "Morgen geht es gegen Japan gegen einen stärkeren Gegner", sagte Rödl. "Wir sind gefordert worden, waren müde von der Reise, jetzt sollte es draußen sein, morgen sollte es besser sein."

Angesichts der international schwächeren Testgegner äußerte Marko Pesic, Geschäftsführer des FC Bayern, zwar ein "bisschen Sorgen". Ansonsten sieht er das deutsche Team für die WM aber bestens aufgestellt. "Alles andere ist gut genug, um ins Viertelfinale zu kommen", sagte der 42-Jährige, der 2002 WM-Bronze und 2005 EM-Silber gewann. "Wenn man im Viertelfinale ist, das haben wir in der Vergangenheit gezeigt, kannst du alles gewinnen."

Nur gut einen Tag nach der Ankunft zeigte das Team von Rödl zunächst noch keine Anpassungsschwierigkeiten. Schröder lenkte den deutschen Angriff, ohne aber wie zuletzt bei seinem 33-Punkte-Auftritt gegen Polen zum Abschluss des Titelgewinns beim Supercup völlig zu dominieren. Vor allem mit Lob-Anspielen setzte der Aufbauspieler seine Teamkollegen wie Daniel Theis und Kleber sehenswert in Szene.

Nach einer 11:3-Führung schlichen sich aber defensiv Nachlässigkeiten ein. Vor allem den tunesischen Center Salah Mejri, zuletzt bei den Dallas Mavericks Mannschaftskamerad von Kleber und Dirk Nowitzki, bekamen die Deutschen nicht in den Griff. Schon Mitte des zweiten Viertels hatte der 2,18-Meter-Hüne 16 Punkte auf dem Konto, brachte sein Team mit 35:28 nach vorne. Insgesamt kam Mejri auf 30 Zähler.

Nach dem Schreck durch die Verletzung von Lo kam die DBB-Auswahl wieder besser ins Spiel. Mitte des zweiten Abschnitts erzielte Schröder per Korbleger seine ersten Punkte, dem deutschen Tempo hatte Tunesien nichts entgegenzusetzen. Mit einem 14:0-Lauf beendete das Rödl-Team die erste Halbzeit.

Im Schlussviertel ließ der Ulmer Bundesligaspieler Obst mit drei getroffenen Dreipunktewürfen keine Zweifel am Sieg mehr aufkommen. Nun steht gegen Japan ein stimmungsvolles Duell bevor. "Das wird eine geile Atmosphäre", sagte Zipser. "Es geht für uns darum, noch einen Schritt nach vorne zu gehen für die WM."

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