Handball, Sachsen-Anhalt-Liga HV Staßfurt II unterliegt BSV 93 Magdeburg mit 27:30 (16:16) Stefan Jedlitschka reißt Mannschaft mit
Staßfurt (nwu) l Gut verkauft, couragiert gespielt und doch standen die Handballer vom HV Rot-Weiss Staßfurt II am Ende mit leeren Händen da. Nun hatten im Vorfeld nur wenige der Mannschaft gegen Tabellenführer BSV 93 Magdeburg überhaupt eine Chance auf etwas Zählbares zugetraut. Doch der Aufsteiger in die Sachsen-Anhalt-Liga präsentierte sich in eigener Halle gegen die favorisierten Landeshauptstädter als umbequemer Gegner. Am Ende hatte der Gastgeber denkbar knapp mit 27:30 (16:16) das Nachsehen.
Auf den wurfgewaltigen und treffsicheren Rückraum der Gäste hatten sich die Staßfurter mit einer offensiveren Deckung eingestellt. Zumindest zur Hälfte ging der Plan auf, ließen sie doch vom Halbrechten Falko Nowak nur fünf Treffer zu. Doch auf der anderen Seite erwischte BSV-Spieler John Bade einen herausragenden Tag. Mit 16 Toren, davon sieben Strafwürfe, war er am Ende des Tages der alles überragende Akteur.
Schon in der Anfangsphase war es der halblinke Rückraumspieler, der sich vorrangig für eine 10:5-Führung der Gäste verantwortlich zeigte. Doch deutlicher setzten sie sich nicht ab, was vor allem einer starken Leistung der Bodestädter zu verdanken war. "In der ersten Halbzeit haben wir wirklich klasse gespielt", lobte Staßfurts Coach Uwe Illig. "Das Remis zur Halbzeitpause war verdient."
Der Start in Durchgang zwei gelang noch vielversprechender. Der HVS II erzielte eine 18:16-Führung, verpasste es in einem weiteren Angriff aber sich einen Drei-Tore-Vorsprung zu erspielen, obwohl man aus dem Rückraum relativ frei zum Abschluss kam. Im Gegenzug stellte wiederum Bade von der Siebenmeterlinie den 17:18-Anschluss her.
Mit soviel Gegenwehr hatte der Tabellenführer anscheinend nicht gerechnet. In dieser Phase fehlte ihm der nötige Biss. Diesen legte vor allem die HV-Reserve an den Tag. Allen voran Stefan Jedlitschka mimte auf Rückraum Mitte einen "guten Regisseur". "Er hat das Team mitgerissen, viel gekämpft und wichtige Tore erzielt", so Illig.
Nach dem 18:18-Ausgleich verlief es weiter ausgeglichen. Beim Stand von 20:20 setzte sich der BSV zunächst zum 22:20, später zum 26:22 ab. Wiederum war es Bade, der bei den Strafwürfen keine Nerven zeigte und alles sieben fälligen verwandelte.
In dieser Statistik tat sich ein kleines Ungleichgewicht zu Ungunsten der Staßfurter auf. Die Unparteiischen entschieden oftmals, auch zurecht, auf Abwehr durch den Kreis. Auf der Gegenseite sahen sie ein bis zweimal darüber hinweg. "Wir haben trotzdem eine gute Schiedsrichterleistung gesehen", erstickte Illig jegliche Diskussion über den Auftritt der Unparteischen im Keim.
Vielmehr wurde die Partie in der Schlussphase aufgrund von Unkonzentriertheiten seitens seiner Mannschaft entschieden. Die offensive Deckung fand nicht mehr so statt wie zuvor, was allen voran Bade nutzte und zur Hochform auflief. Dabei hatten die Staßfurter auch ihn in Überzahl auf Manndeckung genommen und so eine schöpferische Pause erwirkt. Doch er erholte sich von seiner persönlichen Schwächephase.
Unterm Strich stellte Illig das Positive heraus. Vor allem darüber, dass "wir viel Bewegung in Angriff und Abwehr gehabt haben", freute er sich. "Ich war nicht ganz unzufrieden. Wir müssen noch konzentrierter spielen. Die Mannschaft hat aber gezeigt, was sie draufhat," so Illig. Auf die Leistung lässt sich aufbauen, so dass man schon bald nicht mehr mit leeren Händen am Ende da stehen könnte.
HV Staßfurt II: A. Jesse, Rösler - Spadt (6), Hagemeyer (2), Loose (5), Dietze (3), T. Jesse (2), Jedlitschka (4), Panzer, Stein (3), Dittmar (2), Richter
Siebenmeter: HVS II 2/2 - BSV 7/7; Zeitstrafen: HVS II 6 - BSV 5