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Schwimm-WM auf der Kurzbahn in Dubai Trotz persönlicher Bestzeit – Biedermann geht in der Wüste baden

16.12.2010, 04:25

Dubai (dpa). Paul Biedermann als Fünfter geschlagen, die Mitfavoriten Steffen Deibler und Hendrik Feldwehr schon im Vorlauf untergegangen: Die deutschen Schwimmer konnten zum Auftakt der Kurzbahn-WM in Dubai nicht viel mehr bieten als lange Gesichter. Zwar verbesserte Weltrekordler Biedermann gleich zweimal seine persönliche Jahresbestzeit, doch 1:42,19 Minuten waren für eine Medaille 17/100 Sekunden zu wenig. "Das ist der derzeitige Stand. Die Zeit ist ganz okay, aber das war alles viel zu einfach, es tat nicht so recht weh", sagte Biedermann enttäuscht.

Staffel-Olympiasieger Ryan Lochte aus den USA gewann überlegen in Weltjahresbestzeit von 1:41,08. Zweiter wurde Europameister Daniil Isotow aus Russland (1:41,70) vor dem Tunesier Oussama Mellouli (1:42,02). "An Lochte kommt derzeit keiner vorbei", sagte Biedermann anerkennend und hofft nun auf die Mini-Medaillenchance mit der deutschen 4 x 200-Meter-Staffel an diesem Donnerstag. Größere Chancen hat er über die 400 Meter Freistil am Freitag. Dort hält er die Weltjahresbestzeit

Über seine Spezialstrecke kassierte Biedermann erst die zweite internationale Niederlage seit Olympia 2008, wo er als Fünfter bester Europäer gewesen war. 2009 dominierte er mit Weltrekorden sogar den 14-fachen Olympiasieger Michael Phelps, doch nach dem Verbot der Hightech-Anzüge ist Biedermann nicht mehr der dominierende Schwimmer des Vorjahres. Der Hallenser musste einige Kilo seiner Muskelmasse "abspecken", um ohne den Auftrieb durch die Plastikanzüge weiter eine gute Wasserlage zu haben. Bei der Langbahn-EM scheiterte er über 400 Meter Freistil am französischen Youngster Yannick Agnel, bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften überraschte ihn Markus Deibler, bei der EM konnte er Isotow nicht folgen

Biedermann hatte bereits am Morgen im Vorlauf persönliche Jahresbestzeit schwimmen müssen, um als Vierter sicher das Finale zu erreichen. "Meine Fresse, das ist schon heftig, was hier am Morgen abgeht", sagte er. Alle acht Finalisten waren schneller als jeweils ein Schwimmer bei einer der neun Kurzbahn-WM zuvor.