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EHF-Pokal Zum Auftakt der Gruppenphase soll ein Sieg her "Vur ha!" SCM nimmt sich Besiktas zur Brust

Von Janette Beck 09.02.2013, 01:12

"Vur ha!" Mit dem türkischen Schlachtruf, der so viel heißt wie "hau drauf", stürzt sich der SCM heute ins Europacup-Gewühl. Anpfiff für das erste Spiel der Gruppenphase des EHF-Pokals gegen das Team des traditionsreichen türkischen Sportclubs Besiktas Istanbul ist um 15 Uhr in der Getec-Arena.

Magdeburg l Arifoglu, Döne, Yalsiner, Özbahar, Acikoglu ... Zugegeben, ein wenig ungewöhnlich klingen die Namen schon, die SCM-Trainer Frank Carstens bei der Mannschaftsbesprechung zur Veranschaulichung der Aufstellung des heutigen Gegners auf dem großen Blatt Papier aufgemalt hat. Doch gegen ein türkisches Team spielt man zumindest im Handball ja auch nicht alle Tage. Für die Magdeburger ist es gar eine Premiere - der Europacup macht\'s möglich.

Doch so exotisch die Begegnung auch anmuten mag, Carstens weiß spätestens seit dem Studium der stundenlang von irgendeinem weißrussischen Server heruntergeladenen Sequenzen aus einer Partie der Türken gegen Minsk, dass die Mannschaft von Besiktas Istanbul "beileibe keine Laufkundschaft" ist. Und er warnte davor, "einen Sieg einfach so vorauszusetzen".

Dadurch, dass die Gäste im eigenen Lande eine dominante Rolle spielen, seien sie international enorm erfahren, weiß Carstens. Auffällig sei zudem die Heimstärke der Türken. "Sowohl gegen die Rumänen als auch gegen die Norweger haben sie jeweils große Rückstände zu Hause aufholen können."

Dreh- und Angelpunkt bei der taktischen Vorbereitung seiner Jungs war "das sehr, sehr gute Kreisspiel des Gegners". Aus nahezu allen Positionen werde Özbahar bedient, der mit 1,97 Metern Körpergröße physisch sehr präsent und zweikampfstark sei, erklärte Carstens gestern bei der obligatorischen Pressekonferenz. Daraus ergebe sich folgende Hauptaufgabe für seine Abwehr: "Wir müssen das Zentrum dichtstellen."

Sprich, auf die Recken im Innenblock, Kjell Lansberg und Fabian van Olphen, kommt heute einmal mehr Schwerarbeit zu. "Kriegen wir das Zentrum dicht, können wir auch unsere Stärke, das Tempospiel, ausspielen", so der Cheftrainer, der gestern noch einmal die Marschroute für die Gruppenphase skizzierte: "Wir wollen das Spiel gewinnen, denn wir brauchen die zwei Punkte für unser erklärtes Ziel, das Viertelfinale zu erreichen." Angesichts der Konstellation, mit HBC Nantes den Gastgeber des Final Fours als Gegner in der Gruppe D zu haben, "ist es das Beste, wir werden Gruppenerster. Damit würden wir allen Diskussionen aus dem Weg gehen", so Carstens.

Personell hat sich die Lage weiter entspannt. Sowohl der zuletzt etwas angeschlagene und im Training pausierende Yves Grafenhorst (Fuß) als auch Stefan Kneer (Schulter) stehen heute im Aufgebot. Dagegen haben die Hoffnungen von Jure Natek, schon bald ins Mannschaftstraining einsteigen zu können, einen herben Dämpfer bekommen. Die neuesten Untersuchungen der gebrochenen linken Hand haben ergeben, dass der Slowene noch weitere vier Wochen eine Schiene tragen muss. Carstens: "Das ist alles ein bisschen ärgerlich. So werden aus erst vier Wochen Pause dann fast zwölf Wochen. Aber mit der Wurfhand muss man eben sehr vorsichtig sein."