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Handball Wacker verteilt Last auf mehrere Schultern

Die Verbandsliga-Handballer von Wacker Westeregeln haben das Derby bei Germania Borne äußerst knapp mit 30:29 (14:13) gewonnen.

Von Dennis Uhlemann 03.04.2017, 23:01

Wolmirsleben l „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“, schallte es durch die Halle in Wolmisleben. Die Spieler von Wacker Westeregeln brüllten sich die Seele aus dem Leib. Sie tanzten. Sie sprangen auf und ab. Und sie bildeten einen Kreis und stimmten das bekannte Lied nochmal an. Danach ließen sich die Spieler fallen. Vor Erschöpfung? Wahrscheinlich eher vor Erleichterung. Denn es war geschafft. Wacker hat das Derby bei Germania Borne mit 30:29 (14:13) wieder einmal für sich entschieden. Im 22. Duell beider Teams setzte sich der SV Wacker bereits zum 17. Mal durch.

Matthias Zeidler, Trainer der Gäste, musste jedoch zugeben: „Das Spiel war über die gesamte Zeit ausgeglichen. Wir hätten auch mit einem Unentschieden leben können.“ Auch sein Gegenüber, Germania-Trainer Benjamin Prosowski, sah das ähnlich: „Ein Remis wäre gerecht gewesen. Am Ende hatte Wacker das Glück, das uns fehlte.“ So holten die 09er einmal mehr zwei Punkte. Von den vergangenen sechs Spielen hat Wacker fünf gewonnen. Die Westeregelner beißen sich trotz personell schwieriger Lage auf dem fünften Platz fest. „Wir haben die Ausfälle mal wieder gut kompensiert“, sagte Zeidler.

In den ersten zehn Minuten verlief das Spiel sehr ausgeglichen, es stand 7:6 für die Gäste. Dann aber setzte sich Wacker etwas deutlicher ab, lag 11:7 vorne (19.). Borne-Spieler Andreas Heyer ging auf seine Mitspieler zu, rüttelte sie wach: „Kommt, weiterkämpfen!“ Das Derby schien in den Köpfen der Gastgeber noch nicht angekommen zu sein. Doch nach dem Weckruf von Heyer kämpften sich die Gastgeber wieder heran. Nach einem Doppelschlag von Sebastian Scholz (25./26.) stand es 12:12. Zur Pause lagen die Wacker-Männer, die dem Gegner immer einen kleinen Schritt voraus waren, wieder mit einem Tor vorn.

In der zweiten Hälfte setzte sich auch Borne mal mit vier Toren ab. „Dann haben wir uns aber zu sicher gefühlt und technische Fehler gemacht“, sagte Prosowski. So sicherte der späte Treffer von Gorges die zwei Punkte für die Gäste.

Doch nicht nur der Rechtsaußen war entscheidend am Sieg beteiligt. Bei Wacker trafen viele Spieler mehrfach. Mike Garbaczok (6) Jimmy Klockmann (5), Steffen Laschke (5) und Tino Fischer (5) zeigten sich sehr torfreudig. Auch Markus Grau traf viermal und holte zudem zwei Siebenmeter raus. Dass so viele Spieler trafen, war für Zeidler der „Grundstein für den Sieg“. Wieder einmal zeigte Wacker eine geschlossene Mannschaftsleistung. Zeidler: „Wir haben die Last auf mehrere Schultern verteilt. Umso weniger waren wir ausrechenbar.“

Und diese Ausrechenbarkeit bedeutete für Borne ein wenig der Genickbruch. Die Hausherren spielten gegen Grau und Klockmann Manndeckung. „Wir haben gut darauf reagiert. Es kam uns am Ende sogar entgegen, weil wir darauf vorbereitet waren", sagte Zeidler. In einem Punkt waren sich übrigens beide Trainer einig: „Es war ein typisches Derby", war von beiden zu hören. Das Spiel verlief sehr umkämpft, es gab viele Fouls. Insgesamt 16 Zeitstrafen standen zu Buche. Unfair war es aber nie. Prosowki: „Kleinigkeiten haben das Derby entschieden." Und so haben die Gastgeber auch die zwei vergebenen Siebenmeter in der zweiten Hälfte sehr bedauert. Sie waren drauf und dran, den Rivalen niederzuringen. Doch Wacker gelangen die Kleinigkeiten besser.

Borne: Schulz, Brinkmann, Salm - Fink (8), Dietze, Scholz (4), Schulze (1), Heyer, Kasten, Hagemeyer, Wegener (3), Neugebauer (6), Klippstein (1), Halfpap (6)

Wacker: Howahl, Beck - Klockmann (5), Grau (4), D. Fischer (2), Garbaczok (6), Pufahl (1), Laschke (5), Gorges (2), Linke, Steidl, Otto, T. Fischer (5)

Siebenmeter: Borne 9/6 - Wacker 7/5

Zeitstrafen: Borne 10 - Wacker 6

Rote Karten: D. Fischer (56., drei Zeitstrafen), Grau (60.)