Wahnsinn! Spielerische Achterbahnfahrt des SVO endet mit einem knappen Sieg

Was war das für ein Handball-Krimi! Am Sonnabend bekamen es die Sachsen-Anhalt-Liga-Frauen des SV Oebisfelde in eigener Halle mit der SG Seehausen zu tun und setzten sich am Ende mit 28:27 (14:11) durch.

Oebisfelde l Damit beendeten die Allerstädterinnen auch die Siegesserie der Gäste, denn die SGS-Damen waren als noch verlustpunktfreier Tabellenführer angereist. Nun hat die Weste der SG Seehausen also einen ersten Fleck.

Bis jedoch der sechste Oebisfelder Saisonsieg feststand, mussten die Anhänger des SVO und natürlich auch Trainer Uwe Dietz einiges durchmachen, denn bei den Oebisfelderinnen wechselten sich Licht und Schatten in regelmäßigen Abständen ab.

Zunächst entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung. Die frühe Führung durch Juliane Thiele wurde durch Johanna Willing und Bianca Braune beantwortet - 2:1. Franziska Dietz glich zum 2:2 aus (2.). Dann nahmen sich beide Mannschaften eine spielerische Auszeit, denn sowohl den SVO-Damen als auch der SG Seehausen gelang gut sechs Minuten kein Treffer mehr. Bis zur 20. Minute blieb es eine ausgeglichene Begegnung - 9:9. Dann erhöhten die Gastgeberinnen den Druck und setzten sich auf 11:9 ab. Die Gäste nahmen die Auszeit und wollten den Lauf der Oebisfelderinnen unterbrechen. Das gelang jedoch nur bedingt, denn bis zur Pause bauten die SVO-Damen ihre Führung auf 14:11 aus. So weit, so gut.

Nach dem Seitenwechsel war von diesem Schwung zunächst aber nicht mehr viel zu sehen. Im Gegenteil, denn nun drehte Johanna Willing mächtig auf, erzielte vier Seehäuser Treffer und brachte ihre Mannschaft so wieder auf 15:15 heran. Doch die Allerstädterinnen steckten diesen Zwischenspurt der Gäste gut weg. Franziska Dietz (2), Beatrice Franke und Stefanie Loan brachten den SVO wieder mit drei Treffern in Führung - 19:16 (41.). Dann zeigte sich wieder die andere Seite der Oebisfelderinnen. Anstatt die folgenden Angriffe ruhig und konzentriert herunterzuspielen, leisteten sich die Gastgeberinnen zum Teil haarsträubende technische Fehler, die zu Ballverlusten führten. Die Gäste aus der östlichen Altmark nahmen diese Geschenke dankend an, kamen zum erneuten Ausgleich (20:20) und gingen ihrerseits in Führung - 23:21. Die Oebisfelderinnen steckten jedoch nicht auf, erzielten fünf Tore in Folge und lagen nun wieder mit drei Treffern vorn - 26:23 (55.). Eine Vorentscheidung? Weit gefehlt. In dieser kritischen Phase konnten sich die Seehäuserinnen auf Johanna Willing, die eine bärenstarke Partie ablieferte und praktisch nicht zu stoppen war, verlassen. Sie erzielte drei Tore in Serie und sorgte im Alleingang für den Ausgleich zum 26:26. Nun ging es in die packende Schlussphase, die wahrlich nichts für schwache Nerven war. Franziska Dietz sorgte für das 27:26 und Lea Dechnik glich erneut aus. Annika Brosig traf 30 Sekunden vor Schluss zum 28:27. SVO-Keeperin Julia Hübe parierte den letzten Seehäuser Angriff und sorgte anschließend für ausgelassenen Jubel.

SV Oebisfelde: Müller, Hübe, Lehmann - Loan (5 Tore), Brosig (3), Sobeck (1), Schulz (1), Dietz (8), Hahnauer (1), Adamietz, Thiele (1), Stimbra (1), Franke (7).

Siebenmeter: 3/2.Zeitstrafen: 3.

SG Seehausen: L. Willing, Gebauer, Gutsche - Böse (3 Tore), Milchert, Braune (5), J. Willing (11), Redlich (3), Kracheel (1), Theiß, Dechnik (2), Biewald.

Siebenmeter: 5/4.Zeitstrafen: 1.