Interview mit Mario Metzker, dem Trainer "Wir haben uns gezielt verstärkt"
Die Walternienburger Fußballer konnten ihre super Saison in der Kreisliga mit dem Staffelsieg krönen. Damit machte der Liga-Neuling um das Trainer-Duo Mario Metzker/Maik Neubert den "Durchmarsch" von der Kreisklasse in das "Oberhaus" perfekt. Volksstimme-Radakteurin Simone Zander befragte Trainer Mario Metzker zur abgelaufenen Serie und nach den Zukunftsplänen.
Volksstimme: Herr Metzker, worin sehen Sie die Gründe für die starke Leistung Ihrer Mannschaft?
Mario Metzker: Grund Nummer eins ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Alle haben für ein Ziel gespielt. Als wir nach zehn, elf Spielen gemerkt haben, dass es hier noch etwas zu holen gibt, gab es einen zusätzlichen Motivationsschub. Dass wir es am Ende so souverän, wobei auch etwas Glück dazu gehörte, gemeistert haben, ist auf die mannschaftliche Geschlossenheit zurück zu führen.
Volksstimme: Gibt es denn trotz alledem Spieler, die Sie herausheben möchten?
Metzker: Wir hatten in der abgelaufenen Serie keine Stammformation. Wir haben immer rotiert und versucht, alle Spieler bei der Stange zu halten, allen Einsatzzeiten zu ermöglichen. Herausheben muss man die Leute, die sich solange geduldig auf die Bank gesetzt haben. Die dann da waren, als wir sie gebraucht haben. Das sind sehr wichtige Leute. Die immer da sind und warten, bis sie gebraucht werden. Das finde ich sehr wichtig, dass diese Spieler erwähnt werden.
Volksstimme: Wie groß war denn Ihr Kader?
Metzker: Es gab sicher die eine oder andere Verletzung oder Sperre. Wir hatten über die Saison 23 Spieler im Kader.
Volksstimme: Die alte Serie ist passé. Was erwarten Sie in der neue Serie in der Kreis- oberliga?
Metzker: Wir haben uns gezielt mit Jens Görisch, einem sehr guten Mann von Germania Roßlau, verstärkt. Er soll die Mannschaft mit seiner Erfahrung leiten und führen. Wir haben mit Florian Böning einen jungen Spieler vom SV Dessau 05 dazu bekommen. Er wird mit einer Gastspielgenehmigung weiter in der A-Jugend in Dessau spielen. Mit Mirko Deistler kam noch ein sehr guter dritter Torhüter hinzu. Vielleicht wird er auch die Nummer eins. Das werden wir sehen. Wir denken schon, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können.
Volksstimme: Gibt es auch Abgänge zu verzeichnen?
Metzker: Das Positive ist, dass die Jungs hier bei uns bleiben. Keiner wird uns verlassen, obwohl es einige Anfragen von höherklassigen Vereinen gab. Aber die Spieler, die angesprochen wurden, haben sich klar zum Walternienburger SV bekannt.
Volksstimme: Woran liegt es, dass sich die Spieler bei Ihnen so wohl fühlen?
Metzker: Ich denke, wir sind eine große Familie. Es gibt wenig Zoff in der Mannschaft. Jeder gönnt dem anderen seine Spielzeit. Darauf basiert das gesamte System.
Volksstimme: Haben die Leistung und der Erfolg Ihrer Mannschaft mehr Zuschauer angelockt?
Metzker: Wir haben einen Heimschnitt von fast 100 Zuschauern, im Schnitt 96 oder 98. Das hat im Umkreis kaum eine weitere Mannschaft. Ich denke, das kommt daher, dass wir ansprechenden Fußball spielen und die Leute auch sehen, dass hier etwas getan wird. Hier macht es Spaß, Fußball zu spielen und zu gucken.
Volksstimme: Wird auch in der neuen Serie Offensiv-Fußball geboten?
Metzker: Wir hatten mit 125 Toren den besten Sturm in der Kreisliga. In der Abwehr müssen wir uns noch etwas stabilisieren. Wir müssen versuchen, mehr Spiele zu Null zu gestalten, was sich in der Kreisoberliga sicher als schwierig erweisen wird. Ich denke, wir haben genügend erfahrene Leute und viele junge Leute. Mit dieser Mischung wird es gehen.
Volksstimme: Das erste Vorbereitungsspiel wurde am Sonnabend absolviert. Es stehen etliche noch auf dem Plan. Werden Sie nach der Vorbereitung Schlüsse ziehen und das Saisonziel eventuell noch korrigieren?
Metzker: Die Mannschaft ist sich im Klaren, dass der einstellige Tabellenplatz nicht so leicht werden wird. In der Kreisoberliga gibt es definitiv andere Favoriten, die vorn mitspielen. Aber ich denke, ein einstelliger Tabellenplatz ist unser Ziel. Daran werden wir hart arbeiten. Am Ende werden wir sehen, wo wir stehen. Sollte es sich zum wider Erwarten positiv wenden, dann müssen wir uns nochmal andere Ziele stellen. Aber soweit denken wir jetzt noch nicht.
Volksstimme: Gibt es Veränderungen im Trainerstab?
Metzker: Nein. Wir bleiben so zusammen. Maik Neubert wird mir nach wie vor zur Seite stehen. Dies hat sich sehr gut bewährt.