Handball, 1. Nordliga Fortschritt Burg sichert durch hart erkämpftes 30:23 gegen Schönhausen Titel Zitterpartie mündet in Freudentaumel
Mit dem hart erkämpften 30:23 (12:13)-Sieg gegen Preußen Schönhausen errangen die Handballer der SG Fortschritt Burg am Sonnabend den Titel in der 1. Nordliga und den damit verbundenen Verbandsliga-Aufstieg.
Burg l Nein, sie hatten nicht ihr bestes Saisonspiel gezeigt, mussten sogar 40 Minuten lang um den Sieg zittern. Und trotzdem tanzten die Burger Spieler auf der Bank schon zwei Minuten vor dem Abpfiff und sangen zusammen mit den rund 250 Zuschauern "Oh, wie ist das schön".
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel in der rappelvollen Burger Sporthalle keine Grenzen. Vereinzelt flossen sogar Freudentränen. "Mit dieser Meisterschaft hatte vor der Saison niemand von uns gerechnet", freute sich Fortschritt-Trainer Holger Leske. Während der SG-Coach das Treiben in der Halle fast nüchtern verfolgte, feierten seine Spieler ausgiebig den großen Erfolg.
Dabei wurden die Nerven der Zuschauer zuvor auf eine harte Probe gestellt. Als klarer Favorit ging die SG gegen den Tabellenachten in das letzte Punktspiel. Doch die riesige Euphorie wandelte sich mit dem Anpfiff in Nervosität um. Nicht Fortschritt, sondern die Gäste aus Schönhausen spielten mit der nötigen Lockerheit und Präzision. Und so war der Geräuschpegel in der Halle eher mäßig, als der Außenseiter plötzlich 3:0 führte. Auch in der Folgezeit sorgten vor allem die Brüder Thomas und Mathias Matzke mit ihren Treffern dafür, dass die Zuschauer wenig Grund zum Jubeln hatten. Hinzu kam, dass die Gastgeber gleich drei Siebenmeter verwarfen. So dauerte es bis zur 26. Minute, bis die Hausherren erstmals mit 12:11 in Führung gehen konnten.
Doch auch nach dem Seitenwechsel ließen sich die Gäste nicht abschütteln. Grund hierfür war auch die eklatante Burger Schwäche beim Tempogegenstoß an diesem Tag. Beim 17:16 scheiterten Andy Mache und Ricardo Ebert nacheinander völlig freistehend am Schönhausener Schlussmann und ermöglichten den Gästen letztmalig den Ausgleich zum 17:17.
Dann jedoch kam endlich die starke Phase der Burger. Der inzwischen eingewechselte Jörg Wichmann setzte seine Mitspieler wiederholt gekonnt in Szene und war selbst dreimal erfolgreich. Auch der mit zwölf Treffern beste Burger Torschütze Steffen Bretschneider traf nun selbst aus schwierigen Positionen. Und so wurde es mit jedem Treffer der Gastgeber lauter in der Sporthalle am Schützenplatz. Die letzten Minuten waren dann nur noch Schaulaufen, ehe der Schlusspfiff des guten Güsener Schiedsrichtergespannes im Jubel fast unterging.
"Die Mannschaft und der Trainer haben in dieser Saison wirklich Großartiges geleistet", resümierte der ehemalige SG-Spieler Gerald Thiem. Es sei erstaunlich, wie sich das Team, das sich gegenüber der Vorsaison personell kaum verändert hatte, in dieser Saison auftrat.
Einen Wermutstropfen haben die Burger allerdings zu verkraften. Nach dem Spiel wurden Jörg Wichmann, der sich örtlich verändert, und Andy Mache, der seine Handballkarriere beendet, unter dem Jubel von Fans und Mannschaft verabschiedet. Trotzdem sehen die Fortschritt-Verantwortlichen positiv in die Zukunft. Der Klassenerhalt in der Verbandsliga scheint ein realistisches Ziel zu sein.
SG Fortschritt Burg: Bünger, Gerlach - Mache, Bretschneider (12/1), Piel (2), Titsch, Ebert (1), Wagner (1), Wöhe (1), Scholz (2), Wichmann (3), Lange (4/2), M. Weigel (2), Lüngen (2)