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Tokio 2020 Deutsche Turnerinnen buchen Olympia-Tickets

Deutschlands Turnerinnen freuen sich über ihr Olympia-Ticket mit dem Team. Dazu stehen Seitz und Voss bei der WM in Stuttgart im Mehrkampf-Finale und in jeweils einem Geräte-Finale. Seitz winkt ihre zweite WM-Medaille am Stufenbarren. Auch die Männer auf Olympia-Kurs.

Von Ulli Brünger, dpa 04.10.2019, 23:01
Die deutschen Turnerinnen (l-r) Elisabeth Seitz, Sarah Voss, Pauline Schäfer, Kim Bui und Emelie Petz. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Die deutschen Turnerinnen (l-r) Elisabeth Seitz, Sarah Voss, Pauline Schäfer, Kim Bui und Emelie Petz. Foto: Christoph Schmidt/dpa dpa

Stuttgart (dpa) - Die Freude über die Olympia-Tickets für Tokio war den deutschen Turnerinnen deutlich anzumerken. Strahlend präsentierte sich das Quintett um Top-Turnerin Elisabeth Seitz im Team-Hotel neben der Schleyer-Halle.

"Tic Tac Tokyo" - mit zahlreichen Fotos auf Facebook, Instagram und Co. feierten die Athletinnen ihre Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 tags zuvor bei der Heim-WM. "Geschafft!", schrieb der Deutsche Turner-Bund (DTB) in den sozialen Medien.

"Es ist überaus wichtig und erfreulich, dass wir dieses Hauptziel erreicht haben", betonte DTB-Präsident Alfons Hölzl. Auch Ulla Koch war erleichtert: "In der Nacht vorher war ich super aufgeregt. Jetzt sind uns wirklich Steine vom Herzen gefallen, dass wir die Olympia-Qualifikation gepackt haben", sagte die Bundestrainerin, die ihre Mädchen schon zum vierten Mal zu Olympischen Spielen führte. "Die Vorfreude ist schon jetzt da."

Kurs auf Olympia nahmen am Abend auch die deutschen Männer, obwohl der Auftakt am Barren alles andere als optimal war. In Rida und Herder patzten gleich zwei Berliner, ehe der glänzend aufgelegte Barren-Spezialist Lukas Dauser mit der Tageshöchstnote an den Holmen von 15,033 Punkten den Schaden begrenzte und gute Chancen auf das Geräte-Finale hat.

Danach fing sich das Team angefeuert von 7500 Fans und landete in der Zwischenwertung mit 246,508 Punkten auf Platz fünf hinter den überragenden Russen (259,928), Taiwan (250,093), Brasilien (247,236) und Spanien (246,727). Ob es am Ende zum Platz unter den Top-12 und der Olympia-Teilnahme reicht, entscheidet sich am Montag, wenn alle 24 Teams an den Geräten waren.

Dass das Frauen-Quintett mit Seitz, der deutschen Mehrkampf-Meisterin Sarah Voss, sowie Kim Bui, Emelie Petz und Pauline Schäfer auf Platz neun haarscharf am Einzug ins Team-Finale am Dienstag vorbeischrammte, war nicht mehr als ein kleiner Wermutstropfen. Zu Italien auf Platz acht fehlte den WM-Gastgeberinnen mit 161,897 Punkten die Winzigkeit von 34 Tausendsteln (0,034 Punkte).

Koch hatte schon geahnt, dass die Leistung in der Qualifikation wohl nicht ganz reichen würde, um ins Team-Finale zu kommen. "Ich habe unsere Fehler ja sofort gesehen", betonte sie. Dass es am Ende so knapp war, ist laut Seitz "ein wenig schade, weil wir uns gern mit dem ganzen Team nochmal präsentiert" hätten. "Es war ja denkbar knapp. Aber die vier Final-Teilnahmen von Eli und Sarah wiegen das wieder auf. Deswegen habe ich zwei lachende Augen", so die Trainerin.

Denn die Stuttgarterin Seitz, die in der Einzelwertung Platz zehn belegte, und die Kölnerin Voss (14.) erreichten die Mehrkampf-Finals der besten 24 Turnerinnen am Donnerstag. Die 25 Jahre alte Seitz zog zudem als Viertbeste (14,800 Punkte) ins Gerätefinale am Stufenbarren (Samstag) ein und darf dort sogar auf eine Medaille hoffen. 2018 bei der WM in Doha hatte die Sportsoldatin Bronze gewonnen. "Die Medaille von Doha kann mir keiner mehr nehmen", sagte Seitz am Sonntag. Deswegen mache sie sich nun "nicht verrückt, weil ich weiß, ich kann mein Zeug. Deshalb werde ich im Barren-Finale Vollgas geben. Aber die Konkurrenz ist unheimlich stark."

Auch Voss hat eine weitere Chance an ihrem Paradegerät. Als Sechste der bereinigten Liste (nur zwei Turnerinnen pro Land dürfen im Gerätefinale starten) erreichte sie mit 13,600 Punkten den Medaillenkampf am Schwebebalken am Sonntag. Die 19 Jahre alte BWL-Studentin fiebert dem Balken-Finale entgegen, es ist ihr erster Kampf um eine WM-Medaille. "Meine Übung an sich steht. Ich will mit einem positiven Gefühl und Selbstvertrauen in das Finale gehen", sagte sie.

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