1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Stevens' ernüchterndes Rendevouz mit der alten Liebe

Stevens' ernüchterndes Rendevouz mit der alten Liebe

Wer hätte das vor der Saison gedacht? 1899 Hoffenheim überwintert auf einem Abstiegsplatz. Der neue Coach Huub Stevens konnte bisher nicht für eine Trendwende sorgen. Dennoch glauben alle Beteiligten auch nach dem 0:1 beim FC Schalke an den Klassenverbleib.

Von Heinz Büse, dpa 19.12.2015, 09:58

Gelsenkirchen (dpa) - Bei aller Freude über das Rendezvous mit seiner alten Liebe überwog der Frust. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir nichts mitgenommen haben. Wenn du unten stehst, fehlt dir das Quäntchen Glück, klagte Huub Stevens nach dem unnötigen 0:1 (0:1) bei seinem Ex-Club FC Schalke 04.

Zur Überraschung vieler Experten überwintert er mit seinem aktuellen Club TSG Hoffenheim 1899, dem Tabellenachten der vergangenen Saison, auf einem Abstiegsplatz. Besonders beunruhigt wirkte der von den Schalkern zum Jahrhunderttrainer ernannte Niederländer jedoch nicht: Wir haken das ab und werden in der Pause mit frischen Köpfen für eine bessere Rückrunde arbeiten.

Stevens wertete das 0:1 als Mutmacher. Auch seine Profis glauben an eine baldige Rückkehr in komfortablere Tabellenregionen, obwohl unter der Regie des neuen Trainers in sieben Spielen erst ein Sieg gelang. Mit dieser Leidenschaft sind wir auf einem gutem Weg. Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben, befand Mittelfeldspieler Tobias Strobl.

Ohne mehr Durchschlagskraft in der Offensive dürfte es jedoch schwerfallen, die Gefahrenzone zu verlassen. In vier Spielen unter Stevens gab es keinen Torerfolg. Auch am Freitag war die Not offensichtlich. Von 18 Schüssen kam nur einer auf das Tor. Obwohl die Gäste in der 2. Halbzeit bei 57 Prozent Ballbesitz die Regie übernahmen und sich gute Chancen erspielten, musste Schalke-Keeper Ralf Fährmann nach der Pause kein einziges Mal eingreifen. Wir haben viel Aufwand betrieben. Solche Spiele wie heute müssen und werden wir in der Rückrunde gewinnen, sagte Torhüter Oliver Baumann.

Anschauungsunterricht in Sachen Effektivität erhielten die Hoffenheimer vom Gegner. Obwohl beim FC Schalke spielerisch zum wiederholten Mal viele Wünsche offen blieben, feierten der Revierclub einen versöhnlichen Jahresabschluss und bleibt im Rennen um die internationalen Plätze. Der dritte Saisontreffer von Eric Maxim Choupo-Moting (28. Minute) sorgte für zufriedene Gesichter. Es war kein Spektakel. Aber wir waren effizienter als der Gegner, sagte Sportvorstand Horst Heldt. Ähnlich pragmatisch sah es Trainer André Breitenreiter: Wir können mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.

Sein Team schloss die Hinrunde mit 27 Punkten ab. Genau so viele Zähler standen für die Königsblauen vor der letztjährigen Winterpause zu Buche. Neue Spieler sollen helfen, dass der Club am Saisonende besser dasteht als im vorigen Sommer und im Idealfall wieder den Sprung in die Champions League schafft. Wir haben angekündigt, dass wir zur Rückrunde etwas machen wollen, bestätigte Heldt.

Vor allem die Offensive soll nach dem Abgang von Julian Draxler nach Wolfsburg verstärkt werden. Der noch immer hohe Schuldenstand ist laut Heldt dabei kein Hindernis. Sie glauben es nicht, aber wir haben tatsächlich ein Festgeldkonto. Und das ist nahezu unberührt zur Zeit, kommentierte er lächelnd. Es gibt ein Budget, dass ich mit dem Aufsichtsrat besprochen habe. Es bedarf also keiner großen Aktion jemanden zu fragen, was wir mit dem Budget machen.

Stimmen zum Spiel auf Schalke.de

Stimmen zum Spiel auf Hoffenheim-Homepage

Fakten zum Spiel auf Bundesliga.de