Soziales Jahr Freiwillig im Museum
Im Salzlandmuseum in Schönebeck macht Anne Schmidt ein Freiwilliges Soziales Jahr. Ein erster Abstecher ins Berufsleben.
Schönebeck l Im Salzlandmuseum absolviert Anne Schmidt seit Anfang September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Das FSJ bietet jungen Menschen ab 16 Jahren die Chance, etwas für sich und andere Menschen zu tun. Es ist eine Orientierungsphase, in der es Einblicke hinter die Kulissen eines Unternehmens und in den Arbeitsalltag gibt.
Aus diesem Grund hat sich auch Anne Schmidt für ein FSJ im Salzlandmuseum entschieden. „Ich möchte nach dem Abitur erstmal ins Berufsleben hineinschnuppern“, sagt die 19-jährige. Nach ihrem FSJ könnte sie sich ein Studium im Bereich Ernährungswissenschaften oder in Sonderpädagogik vorstellen.
Das FSJ wollte sie unbedingt im Salzlandmuseum machen, weil sie dadurch viel über die Kultur und den Landkreis erfährt. Dort hat sie bisher Plakate erstellt, laminiert und verteilt. Zu ihren Aufgaben zählt zudem die Öffentlichkeitsarbeit, bei der sie unter anderem auch das Recherchieren erlernt und Pressemitteilungen verfasst. „Ich freue mich, dass ich mich in vielen Bereichen ausprobieren kann. Besonders Spaß macht mir auch das Inventarisieren von Büchern“, so die FSJlerin.
Veranstaltungen, wie die Eröffnung der Dauerausstellung Ringheiligtum Pömmelte durfte sie mit organisieren und begleiten. „Ich bin fasziniert wie viel organisatorische Arbeit hinter dieser Ausstellung steckt.“ Anne Schmidt erhält durch das FSJ die Chance, sich beruflich zu orientieren. Dabei lernt sie neue Menschen kennen und kann sich weiterentwickeln. „Bisher absolvierten bei uns seit 2012 fünf Schüler ein FSJ im Salzlandmuseum,“ sagt Leiterin Petra Koch.
Dabei lagen die Schwerpunkte immer auf einem anderen Bereich. Mal lag die Hauptaufgabe bei der Gestaltung von Sonderausstellungen, mal der Fokus auf Dauerausstellungen, und in diesem Jahr liegt er im museumspädagogischen Bereich. Petra Koch weiter: „Wir bieten beispielsweise Projekttage für Schulklassen an, dabei führen wir die Schüler durch das Museum, und unsere FSJlerin gestaltet den praktischen Teil, in dem sie mit den Kindern in unserem ‚Kindertresor´ bastelt, nachgebildete Schädel betrachtet, aber auch geschneiderte Kostüme können sie sich anziehen.“ Der „Kindertresor“ ist im Salzlandmuseum ein spezieller Raum, in dem Schulklassen ungestört sind, weil in diesen Bereich Museumsbesucher keinen Zutritt bekommen.
Um ein FSJ im Salzlandmuseum erfolgreich abzuschließen, sollte man neugierig sein, Spaß an der Arbeit mit Menschen haben und flexibel einsetzbar sein, denn häufig findet die Arbeit auch am Wochenende statt. Die Orientierungsphase wird von der Landevereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. (.lkj) und durch den Salzlandkreis finanziert, deshalb können die FSJler jeden Monat ein Taschengeld in Höhe von zirka 300 Euro bekommen.
Der erste Schritt, um ein FSJ machen zu können, ist das Schreiben einer Bewerbung. Das Formular ist unter www.bewerbung.freiwilligendienste-kultur-bildung.de zu finden. Die Bewerber müssen diesen Fragebogen ausfüllen, anhand der Informationen können die Vermittler dann dem FSJler ein passendes Unternehmen zuweisen. Über diesen Weg bekam auch Anne Schmidt die Chance, dass sie sich im Salzlandmuseum ausprobieren kann. Jetzt erstmal für ein Jahr, vielleicht wird später auch mal für längere Zeit.