Haseloff: Doping in Ost und West nach denselben Maßstäben ahnden
Magdeburg - Die Beteiligung am illegalen Doping in Ost und West muss nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) nach denselben Maßstäben geahndet werden. "Jedwedes Doping ist unethisch und gegebenenfalls auch strafbar", erklärte Haseloff am Donnerstag in Magdeburg. Er warnte aber zugleich vor einer Gleichsetzung der Dopingpraxis in Ost und West. "Der Sport spielte allerdings staats- und gesellschaftspolitisch in der DDR eine andere Rolle als in der BRD. Deshalb sind Vergleiche schwierig", erklärte Haseloff.
Eine Studie der Berliner Humboldt Universität zum Doping in der Bundesrepublik hatte über staatlich geduldete und von Steuergeldern finanzierte Doping-Forschung berichtet. Mehrere DDR-Sportfunktionäre waren wegen systematischen Dopings in der DDR zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Sie hatten die heimliche Vergabe von männlichen Hormonen an minderjährige DDR-Athletinnen mitorganisiert und die schädigenden Nebenwirkungen in Kauf genommen.