Seehausen Ratskeller öffnet für Senioren
Die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus, Soziales und Kultur der Hansestadt Seehausen nahmen ein traditionsreiches Haus in Augenschein.
Seehausen l Das Gremium um Vorsitzenden Walter Fiedler schaute sich am Montagabend im Ratskeller um. Das innerstädtische Gebäude, das bereits im 18. Jahrhundert nach dem Stadtbrand von 1722 entstand, diente viele Jahre als gastronomische Einrichtung. Seit Juni nutzt eine Tagespflege die Räume des Ratskellers.
Einiges erinnert noch an den früheren Raum der Gaststätte. Der lange Tresen im aktuellen großen Aufenthaltsraum dient als Blickfang. Und einige der Ausschuss-Mitglieder erinnerten sich an den einen oder anderen Tag, als ihnen dort das Essen serviert wurde, zurück. „Natürlich kann ich nicht verhehlen, dass es traurig ist, dass es den Ratskeller nicht mehr gibt“, gibt Fiedler zu. Andererseits betonte er, dass das Gebäude! „jedenfalls sinnvoll genutzt wird“ und nicht wie andere Immobilien als leerstehendes Haus ihren Glanz früherer Tage verlieren.
Die beiden Geschäftsführerinnen Ilka Kallmeter und Ines Witte sind nach eigener Aussage gut ausgelastet, was ihre Betreuung von größtenteils an Demenz erkrankten Senioren betrifft. Von 8 bis 16 Uhr öffnen sie die von ihnen gemieteten Räumlichkeiten des Hauses, an dem sie einige Umbaumaßnahmen vornehmen mussten. Zwischenwände trennen beispielsweise Ruhe-Zonnen vom Büro. Getrennte Toiletten-Bereiche und Duschen wurden eingebaut, ebenso ein Treppenlift. „Die Küche nutzen wir am Montag und am Freitag“, informiert Kallmeter. Von Dienstag bis Donnerstag werden sie von einem Essens-Anbieter versorgt. Wie gelangen die Senioren an den Betreuungsort?, fragten Ausschuss-Mitglieder. „Wir holen sie ab und bringen sie auch nach Hause.“ Die Betreuten kommen unter anderem aus Seehausen, Königsmark, Gladigau, Lückstedt und Osterburg.
„Wir lassen uns immer etwas einfallen“, meint Witte. Ausflüge in den Tierpark, nach Arendsee oder zu einem Kaffee-Nachmittag ins Waldbad gehören zum Betreuungs-Programm.
Die Sitzung setzten die Sozialausschuss-Mitglieder im Seehäuser Ratssaal fort, wo sie unter anderem die Diskussion zur Marktsatzung von der Tagesordnung nahmen. Sie soll zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden.