Reifen: Auf den richtigen Druck kommt es an
Bonn ● Autofahrer stehen unter Druck, wenn es um denselben in ihren Autoreifen geht. Denn die wenigsten kennen ihn und wissen, wo die Angaben zu finden sind. Jeder dritte Fahrzeughalter ist nach Angaben des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur- Handwerk mit falschem Luftdruck unterwegs – in der Regel ist er zu gering. Die Folge: Zu niedriger Reifendruck erhöht den Spritverbrauch, verringert die Lebensdauer der Pneus, lässt das Auto ins Schlingern kommen und führt schlimmstenfalls zum Reifenplatzer. Reifenhersteller Continental hat zudem ermittelt, dass sich allein in Europa zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen lassen, wenn alle Autos mit korrektem Luftdruck unterwegs wären. Da hilft nur eins: regelmäßig messen, spätestens nach jeweils zwei Wochen und vor großen Touren – das immer an kalten Reifen. Die Werte stehen in der Bedienungsanleitung, an der Tankklappe, im Handschuhfach, am Türholm oder an der Fahrertür. Reserverad nicht vergessen: Ist das Auto voll beladen, vertragen die Pneus den dafür vorgegebenen Höchstdruck. Vor der Urlaubsreise und auch sonst ab und zu das Reserverad nicht vergessen. Autobesitzer, die mit einem Pannenset unterwegs sind, sollten einen Blick auf das Haltbarkeitsdatum werfen. Die Latexfüllung altert. Bei vielen Neufahrzeugen übernimmt ein Reifendruck-Kontrollsystem den Job. Ab November 2012 ist es für alle neueingeführten Fahrzeuge und ab 2014 ab Werk Pflicht. Die kleinen Wächter prüfen den Druck und warnen vor Verlust. Werkstattprofis rüsten die Helfer auch nach. Stickstoff, eine Alternative? Autos mit ABS signalisieren dem Fahrer die schnellere Rotation des Reifens mit zu geringem Druck. Bei der direkten Messung liefert ein Kontrollgerät auf der Felge die Information an Empfänger im Auto oder aufs Handy. Immer wieder im Gespräch ist Stickstoff. Die Alternative wird beim Reifenaufziehen eingefüllt und soll im Vergleich zur Luft weniger diffundieren. Aus der Verantwortung, den Luftdruck regelmäßig zu prüfen, entlässt sie den Autofahrer aber nicht. Auch diese Reifen sind vor eingefahrenen Nägeln oder anderen Schäden nicht gefeit. Und auch sie müssen vor der großen Reise Druck nachlegen.