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Kommunalwahl 2024 AfD zieht in Gemeinderat in Barleben ein: Briefwähler sorgen für Verzögerungen

Bei der Wahl für den neuen Gemeinderat kann die CDU sich behaupten. Die AfD zieht neu in den Gemeinderat ein. Eine Herausforderung stellte dagegen die Briefwahl dar.

Von Kristina Reiher Aktualisiert: 11.06.2024, 12:47
In Barleben hatten die Wahlhelfer mit der doppelten Anzahl an Briefen von der Briefwahl allerhand zu tun.
In Barleben hatten die Wahlhelfer mit der doppelten Anzahl an Briefen von der Briefwahl allerhand zu tun. Symbolfoto: dpa

Barleben. - Auch in Barleben wurde am Sonntag gewählt. Neben der Europawahl wurden bei der Kommunalwahl unter anderem Kreuze für einen neuen Gemeinderat und neue Ortschaftsräte gesetzt. In Barleben warteten deshalb auf die Wahlhelfer gleich zwei besonders große Herausforderungen.

Europa- und Kommunalwahl in Barleben: Hohe Nachfrage nach Briefwahl

„Wir hatten diesmal mit knapp 1.500 Briefen etwa doppelt so viele Einwohner, die sich für die Briefwahl entschieden haben, wie noch 2019“, erklärt Gemeindewahlleiterin Ann Nischang. Vor fünf Jahren waren es noch 850 Briefe. Dadurch habe sich auch das Auszählen in diesem Jahr weiter nach hinten verzögert.

„Wir als Wahlteam sind auch noch gar nicht nach Hause gefahren und waren die ganze Nacht vor Ort“, teilt sie am späten Vormittag mit. Dabei entschieden sich vorrangig jüngere Generationen immer öfter für die Briefwahl. Senioren dagegen kämen noch immer lieber persönlich in die Wahllokale.

Aber auch vor Ort habe sich das Wählen am Sonntag verzögert. Lange Schlangen warten demnach vor den fünf Wahllokalen. „Vormittag und Mittag musste man schon wirklich Zeit mitbringen“, erklärt die Wahlleiterin. Geschuldet gewesen sei das den Stimmzetteln. „Die hatten dieses Jahr einen enormen Umfang, dadurch haben die Einwohner viel länger in den Wahlkabinen gesessen, um sich einen Überblick zu verschaffen und alles in Ruhe zu lesen.“

Kommunalwahl: AfD wird drittstärkste Kraft im Barleber Gemeiderat

Profitiert hat dem vorläufigen Wahlergebnis zufolge am meisten die AfD, die mit vier Sitzen und als drittstärkste Kraft neu in den Barleber Gemeinderat eingezogen ist. Als Sieger aber gehen die Kandidaten der CDU aus den Wahlen hervor. Die Christdemokraten konnten ihre sieben Sitze im Gemeinderat verteidigen.

Die mit Abstand meisten Stimmen hat dabei Gemeindebürgermeister Frank Nase (CDU) geholt. Selbst nutzen kann er seinen Platz aber nicht und wird sein Mandat ablehnen müssen. Der Grund: Gemeindeoberhäupter und hauptamtliche, leitende Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung dürfen nicht zugleich als Gemeinderat fungieren.

Sein gewonnener Sitz geht dann wohl an einen Nachrücker der eigenen Partei. Profitieren könnte davon dann Marcus Ostendorf, der mit 164 Stimmen einen Sitz im Rat knapp verfehlt hat. Das zweitbeste Einzelergebnis konnte bei der Personenwahl AfD-Kandidat Detlef Jungmann mit 925 Stimmen einnehmen.

Verluste bei SPD, FDP und FWG

Verloren hat dagegen die SPD, die von vormals zwei Sitzen nur noch einen zur Verfügung hat. Auch die FDP musste von ihren drei Sitzen einen abgeben und auch die Freie Wählergemeinschaft (FWG) muss sich für den neuen Gemeinderat von einem ihrer fünf Sitze trennen.

Keine Veränderung bei der Anzahl der Sitze gibt es hingegen bei der Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) und der Linken, die ihren Sitz jeweils behalten dürfen. Insgesamt 20 Sitze wurden wieder für den Gemeinderat vergeben.

So ist der neue Gemeinderat in Barleben besetzt

CDU, 7 Sitze: Frank Nase (2036 Stimmen) Manfred Behrens (593), Ulrich Korn (292), Michael Ölze (274), Stefanie Hoffmann (251), Peter Hiller (236), Christopher Schult (178)

FWG, 4 Sitze: Marcel Leon (666 Stimmen), Dr. Edgar Appenrodt (546), Johannes Könitz (319), Ramona Müller (358)

AfD, 4 Sitze: Detlef Jungmann (925 Stimmen), Andy Ksoll (713), Silvio Jährling (505), Roland Prigge (440)

FDP, 2 Sitze: Franz-Ulrich Keindorff (475 Stimmen) Cornelia Dorendorf (172)

SPD, 1 Sitz: Reinhard Lüder (402 Stimmen)

UWG, 1 Sitz: Zoe Keindorff (357 Stimmen)

Linke, 1 Sitz: Karl Schwäger (502 Stimmen)