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Erster Vertrag Brasilien: Abkommen mit Astrazeneca über Corona-Impfstoff

Ein Corona-Impfstoff des britischen Konzerns Astrazeneca wird in Brasilien bereits breit getestet. Nun soll ein Vertrag die Produktion von 100 Millionen Impf-Einheiten sicherstellen.

01.08.2020, 10:01

Brasília (dpa) - Das brasilianische Forschungsinstitut Fiocruz, das brasilianische Gesundheitsministerium und der britische Pharmakonzern Astrazeneca haben einen ersten Vertrag über die Produktion von Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus unterzeichnet.

Das Dokument bilde die Grundlage für den Technologie-Transfer und die Herstellung von 100 Millionen Impfstoff-Dosen gegen Covid-19, falls der Schutz vor einer Infektion durch den Impfstoff nachgewiesen werden sollte, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília in einer Erklärung am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Ein Corona-Impfstoff von Astrazeneca, der von Forschern der Universität Oxford entwickelt wurde, wird in Brasilien schon in der entscheidenden dritten Phase getestet. Dabei wird die Wirksamkeit eines Stoffes an einer größeren Gruppe von Menschen ermittelt.

Brasilien ist außer den USA derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als 2,5 Millionen Menschen haben sich in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas infiziert, mehr als 90 000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet.

Vielerorts steigt die Kurve noch an, was für die entscheidende Phase der Impfstoff-Tests wichtig ist. Zudem verfügt Brasilien über Forschungseinrichtungen wie das Fiocruz-Institut, dessen Impfstoff-Fabrik in der Nordzone Rios als größte Lateinamerikas gilt.

Im vergangenen Jahr wurden hier fast 110 Millionen Dosen Impfstoff für das öffentliche brasilianische Gesundheitssystem hergestellt. Zudem produziert Bio-Manguinhos dem Portal "G1" zufolge 80 Prozent der weltweiten Gelbfieber-Impfungen.

© dpa-infocom, dpa:200801-99-03934/2

Bericht Folha de São Paulo

Erklärung Gesundheitsministerium