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Fußball Der FCM im Kampf um die Talente

Sören Osterland ist beim 1. FC Magdeburg Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ). Seit März 2018 ist er im Amt.

Von Manuel Holscher 15.12.2018, 01:16

Magdeburg l Im Interview mit der Volksstimme spricht er über die Entwicklung der Magdeburger Talente, die Zusammenarbeit mit der Profimannschaft und persönliche Perspektiven.

Volksstimme: Herr Osterland, die U-19-Mannschaft des FCM empfängt am Sonntag (11 Uhr) im DFB-Pokal Borussia Dortmund. In der Bundesliga läuft es für das Team als Aufsteiger ebenfalls gut. Wie überraschend ist diese Entwicklung?

Sören Osterland: Wir wussten, dass wir bei der U 19 einen guten Kader haben. Nach einer Eingewöhnungsphase haben die Spieler das umgesetzt, was das Trainerteam verlangt. Ähnlich wie die erste Mannschaft setzen wir auf Einsatz und Pressing gegen den Ball, aber auch auf flache Pässe und gepflegten Spielaufbau. Wir haben Werder Bremen zweimal geschlagen und bei RB Leipzig gewonnen. Im Pokal gegen Dortmund wollen wir jetzt alles versuchen, damit uns die nächste Überraschung gelingt.

Hat sich der Zweitliga-Aufstieg der Profis auch im Nachwuchs bemerkbar gemacht?

Als Zweitligist ist die Strahlkraft des Vereins noch größer geworden. Es ist unser Tagesgeschäft, dass wir uns im Kampf um die Talente gegen andere Vereine durchsetzen müssen. Wir überzeugen viele Spieler auch über die menschliche Seite. Unser Motto ist, dass sich ein Spieler in Magdeburg rundum wohlfühlen und deshalb keinen Grund sehen soll, wieder wegzugehen.

Wie läuft der Austausch mit der Profimannschaft?

Wir haben uns schon mit Cheftrainer Michael Oenning unterhalten. Er ist sehr offen und kommunikativ. Fest steht, dass das NLZ weiterhin einen hohen Stellenwert genießt. Das ist klar mit Geschäftsführer Mario Kallnik so abgesprochen, der sehr viel Wert auf die Nachwuchsarbeit legt.

Welche Spieler können demnächst den Sprung schaffen?

Pascal Schmedemann hat bereits einen Profivertrag. Er wurde zwar immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, hat sich jetzt aber herangekämpft. Auch Anton Kanther ist ein Kandidat. Dahinter gibt es noch einige Spieler, deren Entwicklung wir abwarten müssen. Wer versteht, dass Fußball ein ernsthafter Beruf ist, der wird auch seine Chance im Männerbereich bekommen.

Leon Heynke wurde im Sommer zum Regionalligisten und Kooperationspartner Germania Halberstadt ausgeliehen. Welches Feedback haben Sie von ihm?

Er ist froh, im Männerbereich Spielzeit zu bekommen. Es ist einfach alles anders, wenn die Jungs aus dem Nachwuchs hochkommen. Es gibt Unterschiede bei der Cleverness, Körperbetontheit und bei den Hierarchien. Es geht auch mal gegen Spieler, die zehn Jahre älter sind. In der Regionalliga gewöhnen sie sich an das neue Niveau.

Mario Kallnik hat davon gesprochen, dass jedes Jahr ein Nachwuchsspieler an den Profikader herangeführt werden soll. Ist das realistisch?

Das ist unser mittelfristiges Ziel, auch wenn der Sprung groß ist. Deshalb ist es gut, wenn wir Spieler langfristig gebunden haben und langfristig ausbilden können. Wir wissen, dass unser Ziel sehr ambitioniert ist, weil viele Talente auf dem Weg nach oben weggeholt werden.

Sie sind Fußballlehrer und waren als Coach bereits bei Bayern München und dem SC Paderborn. Können Sie sich eine Rückkehr auf die Profi-Trainerbank vorstellen?

Im Fußball sollte man niemals nie sagen. Ich habe mich aber selten mit einer Sache so identifiziert wie mit meiner jetzigen Aufgabe beim FCM. Es müsste schon viel passieren, damit ich das aufgebe.

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