1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Der FCM und die Siegesserien

Fußball Der FCM und die Siegesserien

Serie "Unser Aufstiegsjahr": Nils Butzen und Christian Beck vom 1. FC Magdeburg sprechen über ihre sportlichen Highlights der Saison.

Von Manuel Holscher 24.05.2018, 01:01

Magdeburg l Eine ganz besondere Atmosphäre herrscht meistens bei DFB-Pokal-Spielen. Das war in der zurückliegenden Saison beim FCM gleich zweimal der Fall. Am 13. August empfing der Club den Bundesligisten FC Augsburg und setzte sich durch Tore von Christian Beck (87.) und Tobias Schwede (90.+1) mit 2:0 (0:0) durch.

Dieser Gegner wurde für Magdeburg auch zum guten Omen. In der Saison 2014/15 traf das Team ebenfalls in der ersten DFB-Pokal-Runde auf den FCA, setzte sich durch einen Beck-Treffer mit 1:0 durch und stieg am Ende in der Relegation gegen Kickers Offenbach in die 3. Liga auf.

„Die Pokalspiele sind immer etwas Besonderes. Wenn man diese Partien dann noch gewinnt, ist das sensationell“, sagt Beck. „Als Drittligist waren wir gegen Augsburg krasser Außenseiter und haben dann schon das zweite Mal gegen sie gewonnen. Das Spiel gegen Dortmund war dann natürlich ein Traumlos. Unsere Fans haben wieder einmal gezeigt, dass sie erstligatauglich sind.“

Beck betont, dass die Mannschaft immer wieder begeistert ist, was sich die Anhänger einfallen lassen. Vor der Pokalpartie gegen Dortmund (0:5) am 24. Oktober präsentierten die FCM-Ultras eine „Saw-Choreo“, die international für Aufsehen und Anerkennung sorgte.

Für Nils Butzen war ein einschneidendes Erlebnis, dass der FCM zur Winterpause bereits 46 Punkte auf dem Konto hatte. „Geschäftsführer Mario Kallnik hatte im Sommer ja gesagt, dass wir über neue Ziele reden können, wenn wir im Winter 45 Punkte haben“, sagt er. „Wir hatten mehrere Siegesserien in der Hinrunde und zum Saisonende.“

Nach dem verpatzten Auftakt in Großaspach gewann der FCM acht Pflichtspiele in Folge. Es folgte eine weitere Serie (fünf Siege) kurz vor dem Dortmund-Spiel und zur Winterpause (sechs Siege). Die längste Serie feierte der Club zum Saisonabschluss, als das Team von Trainer Jens Härtel zehn Pflichtspiele in Folge gewann und 15 Partien in Serie ungeschlagen blieb.

Ein Phänomen ist, dass der FCM immer zum Start, ob im Sommer oder Winter, Probleme hat, in die Gänge zu kommen. In der vergangenen Saison unterlag das Team zum Saisonauftakt mit 1:4 in Großaspach und im ersten Duell 2018 mit 1:3 in Erfurt. „In Erfurt haben wir zwar nicht gut gespielt, hatten aber viele Chancen. In Großaspach hatten wir Pech mit gegnerischen Standards“, so Butzen. „In diesem Jahr hatten wir aber die Qualität, dass wir diese Phasen überstanden haben, ohne so zu zweifeln, wie es vielleicht andere Mannschaften gemacht hätten.“

Eine große Stärke sei der breite Kader gewesen. „Wenn ein Spieler ausgefallen ist, wurde er sofort und gut ersetzt“, betont Beck. „Das hatten wir in den vergangenen Jahren nicht ganz so. Wir sind nicht nur elf, sondern 25 Spieler, die wichtig sind.“ Gerade zum Ende der Hinrunde harmonierte Beck mit Michel Niemeyer (links) und Julius Düker (rechts) im Dreiersturm. „Es war aber auch wichtig, dass es funktioniert hat. So etwas haben wir gebraucht“, sagt der Torjäger.

Butzen hebt hervor, dass die einzelnen Spieler in der abgelaufenen Saison ihr Ego zurückgestellt haben. „Ein Beispiel ist Florian Pick. Er hat in der Hinrunde nicht so viel gespielt, war trotzdem immer engagiert. In der Rückrunde durfte er häufiger ran, war beim Feiern einer der Lautesten, obwohl er jetzt nach Kaiserslautern zurückkehrt“, sagt der Spieler mit der Rückennummer 16. „Das gilt auch für Andreas Ludwig und Gerrit Müller, die sich immer vorbildlich verhalten haben, obwohl sie kaum gespielt haben. Das war wichtig für uns als Team“, so Beck.

Besonders in Erinnerung bleiben werden dem Torjäger nach eigener Aussage die schönen Treffer gegen Halle (2:1, 25. November) und Münster (3:1, 10. Februar), die jeweils zum Tor des Monats gewählt wurden. Der Treffer gegen Halle belegte sogar den zweiten Platz beim Tor des Jahres hinter Lukas Podolski. „Ich weiß bis heute nicht, wie ich den reingemacht habe“, sagt Beck und lacht.

„Mich macht es stolz, solche Tore zu erzielen, die dann auch ausgezeichnet werden. Das absolute Highlight war für mich aber der vorzeitige Aufstieg in die 2. Bundesliga im Spiel gegen Fortuna Köln. Das werde ich in meinem Leben nie vergessen.“

Butzen erinnert sich ganz besonders gerne an seine beiden Saisontore – am 17. Februar in Bremen (3:1) und am 12. Mai zur Drittliga-Meisterschaft in Lotte (1:0). „Das Tor in Lotte war natürlich noch zehnmal intensiver, weil wir unbedingt gewinnen mussten und den Titel dann so kurz vor Schluss perfekt gemacht haben. Es war sensationell“, sagt Butzen.

Weitere Informationen zum 1. FC Magdeburg.

Eine Übersicht über die anderen Teile der FCM-Serie finden Sie hier.