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Fußball Der Geheimnis-Krämer des FCM

Wie der Trainer des 1. FC Magdeburg die Würzburger Kickers im Heimspiel am Freitag (19 Uhr) überraschen will.

Von Manuel Holscher 26.09.2019, 01:01

Magdeburg l Eigentlich ist Stefan Krämer ein offener Mensch. Der Trainer des 1. FC Magdeburg lässt die Menschen an seinen Emotionen teilhaben, möchte nah dran sein an allen, die es mit dem Club halten.

Doch auch Krämers Offenheit kennt Grenzen. Vor dem Heimspiel gegen Würzburg wird er zum Geheimnis-Krämer, lässt am Donnerstag um 10 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. „Wir haben für dieses Spiel zwei, drei Ideen und wollen nicht, dass diese von jedem gesehen werden“, begründet der Coach diesen Schritt.

Damit das Team unter sich bleiben kann, werden die Tore zu den hinteren Trainingsplätzen verschlossen. Das Trainerteam hat bei Würzburg offensichtlich einige Schwachpunkte entdeckt. „Und deshalb wollen wir ein paar Sachen einstudieren“, sagt Krämer. Heißt: Es werden Standardvarianten bei Freistößen und Ecken trainiert – außerdem stehen Spielzüge auf dem Plan, mit denen Würzburg überrascht werden soll.

Ganz geheim wird das Training allerdings nicht sein können. „Das geht ja gar nicht, weil wir die Umzäunung nicht komplett abhängen können“, begründet der Trainer. Trotzdem lässt sich aus der Entfernung kaum etwas erkennen – zwischen dem Zaun und dem Trainingsplatz liegt schließlich noch ein Kunstrasenplatz.

Für Krämer ist es übrigens nicht das erste Mal, dass er keine Zuschauer bei seiner Einheit haben möchte. „Ich habe das früher in Bielefeld vor entscheidenden Spielen gemacht – auch in Cottbus und Erfurt“, verrät er.

Klar ist: Diese Maßnahme zeigt noch mal ganz deutlich, wie wichtig das Heimspiel gegen Würzburg für den FCM ist. Nach zwölf Punkten aus neun Spielen und zuletzt drei Unentschieden in Folge ist das Team gefordert.

Krämer hält aber nichts davon, mehrmals pro Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu trainieren: „Eigentlich bin ich kein Freund von solchen Maßnahmen, weil ich finde, dass diese Termine immer auch ein Service für die Leute sind.“

Vereinzelte Einheiten hinter verschlossenen Türen seien aber auch in Zukunft denkbar. „Es soll nicht zur Gewohnheit werden, hin und wieder finde ich es aber gar nicht schlimm, weil das im Fußball durchaus üblich ist.“

Was er meint: In der Bundesliga gibt es pro Woche meistens ein oder zwei Trainingstage, die ohne Öffentlichkeit stattfinden. Noch extremer ist es in England. Dort ist es sogar unüblich, dass Zuschauer dabei sind – und wenn doch, dann ist es etwas ganz Besonderes.

So weit soll es beim FCM aber nicht kommen, wie Krämer beteuert. Denn: „Das führt eindeutig zu weit.“