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Fußball DFB-Anschuldigungen mit Beigeschmack

Der DFB widerspricht dem 1. FC Magdeburg bezüglich Corona-Testungen. Die Argumente des Verbandes sind allerdings fragwürdig.

Von Manuel Holscher 23.05.2020, 16:32

Magdeburg l Nach einem Antrag des 1. FC Magdeburg auf Verlegung des Neu-Starts in der 3. Fußball-Liga wegen einer Nichtdurchführung der ersten Corona-Testreihe hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Darstellung des Drittligisten zurückgewiesen.

So habe es eine missverständliche Kommunikation zwischen dem Verband und dem Verein bezüglich des Labors gegeben. Das Labor war und ist innerhalb der regulären Betriebszeiten zu jedem Zeitpunkt in der Lage, die Tests zu analysieren. Es gibt keinerlei Kapazitätenproblem", betont Dr. Floran Kainzinger, Berater des DFB für Diagnostik/Tests und gleichzeitig Projektleiter der DFL in diesem Bereich.

Der FCM habe einen für vergangenen Mittwoch angesetzten Test-Termin ohne Nennung von Gründen einfach abgesagt. Am Freitag hätten sich die Verantwortlichen erneut gemeldet und eine Testung für den gleichen Tag erbeten. Dies sei jedoch aufgrund einer Vorlaufzeit von 48 Stunden nicht möglich. Jedoch sei man bereit gewesen die Proben zu analysieren, wenn diese vom Club angeliefert würden.

Diesen Behauptungen des DFB steht allerdings die Darstellung des FCM, des Halleschen FC, des FC Carl Zeis Jena, der SG Sonnenhof Großaspach und weiteren Drittligisten gegenüber, die sich jeweils über das Hin und Her des DFB in den vergangenen Tagen beschwerten, die eine Planung unmöglich gemacht hätten. Eigentlich hatte der Club für den vergangenen Mittwoch nämlich den im Hygienekonzept vorgeschriebenen Corona-Test für die Mannschaft, das Trainer- und Betreuerteam wie vom Verband gefordert geplant. Auch ein Quarantäne-Trainingslager sei in Planung gewesen.

Diesen Termin sagte der Verein dann laut eigener Angaben nicht ohne Nennung eines Grundes ab. Vielmehr war der Grund eine E-Mail des DFB am vergangenen Dienstag, in der der Verband einen zeitnahen Drittliga-Neustart nicht absehen konnte und auf eine Entscheidung der Politik am kommenden Montag verwies. Deshalb sei die Planung vorerst gestoppt worden, weil gar nicht absehbar gewesen sei, b die Drittliga-Saison fortgesetzt oder abgebrochen werde. Nur 24 Stunden später folgte am vergangenen Mittwoch aber die überraschende Kehrtwende des DFB, am Donnerstag verkündete der Verband im Alleingang plötzlich den Re-Start ab dem 30. Mai.

Dem Antrag auf Spielverlegung liege laut DFB hingegen ein Irrtum seitens des 1. FC Magdeburg vor, der auch bereits dem FC Carl Zeiss Jena unterlaufen sei, denn die ersten beiden Testreihen sind keine Voraussetzung für das vorgeschriebene Quarantäne-Trainingslager. „Diese Testungen können auch während des Trainingslagers durchgeführt werden. Sie sind einzig die Voraussetzung für den Einstieg ins Mannschaftstraining und in den Spielbetrieb", heißt es vom DFB. Eine fragwürdige und auch unlogische Aussage: Denn warum wird überhaupt ein Quarantäne-Trainingslager bezogen, wenn überhaupt nicht klar ist, ob sich Spieler, Trainer oder Betreuer eventuell infiziert haben. Im Hygienekonzept ist dieser Fakt eigentlich klar dargestellt.

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