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Fußball FCM-Baustelle Standardsituationen

Beim 1. FC Magdeburg steht nach dem Ingolstadt-Spiel die Aufarbeitung der Niederlage an. Ein Problem waren die Standards.

Von Manuel Holscher 10.12.2019, 00:01

Magdeburg l Stefan Krämer wollte am Sonnabend nicht lange drumherum reden. Bei der Pressekonferenz nach dem 0:2 gegen den FC Ingolstadt sprach er sofort an, was er als großes Problem ausgemacht hatte: Die eigenen Offensiv-Standards. „Wir hatten 22 Standardsituationen. Bei einer solchen Vielzahl von Möglichkeiten ist einfach viel zu wenig herausgekommen“, kritisierte der Trainer. Einzig der Kopfball von Christian Beck nach einer Ecke von Sören Bertram brachte Gefahr (41.) – ansonsten blieb der FCM bei direkten, indirekten Freistößen oder Ecken stumpf.

Dabei sind die Standardsituationen mit und gegen den Ball im Training bereits ein wichtiger Schwerpunkt, der Woche für Woche immer wieder auf der Agenda steht. „Wir betreiben im Training sehr viel Aufwand bei Standardsituationen. Da sind wir zeitlich schon an der Grenze“, betonte Krämer.

Doch gegen Ingolstadt war davon nicht viel zu sehen: Ob Sören Bertram, Jürgen Gjasula oder Rico Preißinger – der Club hat zahlreiche Standardschützen, die aber allesamt blass blieben. „Wir sollten uns jetzt im Training Selbstvertrauen durch gute Abschlüsse holen. Dann ist das Gefühl im Spiel auch wieder besser“, suchte Bertram nach einem möglichen Lösungsansatz.

Selbstvertrauen ist ein gutes Stichwort: Denn gegen Ingolstadt vermittelte der FCM das Gefühl, dass er noch Stunden hätte weiterspielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. „Ingolstadt hat uns gezeigt, was es bedeutet, effizient zu sein. Die Qualität, aus einer Chance ein Tor zu machen, haben wir noch nicht“, sagte Krämer.

Und gerade gegen Ingolstadt, gegen die die Pässe im letzten Drittel häufig unsauber waren, wären Standards ein wirkungsvolles Mittel gewesen, um nach dem Rückstand gut ins Spiel zurückzufinden. „Die vielen Standardsituationen sprechen ja auch dafür, dass wir grundsätzlich gut im Spiel waren. Wir hatten viel Ballbesitz, haben den Gegner zu Rettungstaten gezwungen. So viele Standards bekommt man schließlich nicht einfach geschenkt“, versicherte Krämer.

Aber: „Wir haben es nicht zu Ende gespielt. Das macht an diesem Tag den Unterschied zu einer echten Spitzenmannschaft aus, die wie Ingolstadt in der Tabelle auch oben steht.“

Die Partie gegen den FCI hat allerdings auch noch mal ganz klar verdeutlicht, wie sehr Mario Kvesic dem 1. FC Magdeburg momentan fehlt. Der Spielmacher ist nämlich genau der Baustein, der gegen Ingolstadt gutgetan hätte. Kvesic hat seine Stärken bei Ecken und Freistößen bereits nachgewiesen, kann mit seiner Schussstärke auch aus der Distanz für Gefahr sorgen.

Aber der FCM hat es in der Hinrunde nie geschafft, Kvesic gleichwertig zu ersetzen. Mit Sören Bertram bekleidet ein Spieler die Position hinter den Spitzen, der sich im Sturmzentrum oder auf der Außenposition eigentlich viel wohler fühlt und dort auch wertvoller ist.

Umso mehr sehnen die Verantwortlichen die Rückkehr von Mario Kvesic herbei, der sich nach Fußproblemen und einer Leistenoperation im Aufbautraining befindet. „Mir geht es Schritt für Schritt besser“, sagte Kvesic am Sonnabend.

Ein überstürztes Comeback wird es in diesem Jahr aber nicht mehr geben, wie Stefan Krämer betonte: „Wir werden nichts riskieren. Mario wird im Januar zur Vorbereitung wieder voll einsteigen und ist so etwas wie unser erster Winterzugang.“

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