Analyse von Grund- und Brunnenwasser Labormobil in Burg: Kampfansage gegen Wasserbelastung
Brunnenbesitzer können demnächst wieder ihr Grundwasser auf Belastungen testen. Die Aktion macht auch auf die schlechten Wasserwerte in der Region aufmerksam.

Burg - Bereits im vergangenen Jahr war das gelbe Labormobil vom VSR-Gewässerschutz in Burg aktiv und analysierte über 70 Wasserproben, die Bürger aus ihren Gartenbrunnen mitbrachten. Dieses Jahr kommt das Mobil auf seiner Tour durch ganz Sachsen-Anhalt wieder nach Burg.
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Am Montag, 7. Juli stehen die Ehrenamtlichen von 9 bis 11 Uhr auf dem Gummersbacher Platz. Brunnenbesitzer haben dort die Möglichkeit, ihr Wasser einer Grunduntersuchung auf Nitrat-, Säure- und Salzgehalt zu unterziehen.
Wasserwerte in Burg: Nitrat weit über Grenzwerte
Bei seinen Untersuchungen stößt das Labormobil immer wieder auf ernste Probleme: Im Jerichower Land werden die Grenzwerte von Nitrat im Grundwasser teils drastisch überschritten. Das liegt vor allem an der andauernden Überdüngung durch die Landwirtschaft.
Die Überschüsse des nitratreichen Düngers können irgendwann vom Boden nicht mehr aufgenommen werden und gelangen dann durch Regen ins Grundwasser. Der Nitrat-Grenzwert liegt bei 50 Milligramm auf einen Liter.
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Hohe Nitratbelastung im Wasser kann für den Menschen gefährlich werden. Einmal aufgenommen, wandelt sich es sich im Körper in den Stoff Nitrit um, welches die Sauerstoffversorgung schädigen kann. In Burg wurden durch den gemeinnützigen Verein teilweise Werte über 100 Milligramm pro Liter gemessen.
Vorsicht bei der Nutzung: Belastetes Wasser nicht für den Pool geeignet
„Uns ist es wichtig, dass außerhalb des Hauses Brunnenwasser statt dem kostbaren Leitungswasser genutzt wird“, erläutert der Ehrenamtler Frank Sombrowski. Die Grunduntersuchung kann gegen eine Gebühr von 12 Euro durchgeführt werden. Wer zudem wissen möchte, wofür das eigene Brunnenwasser geeignet ist, kann gegen eine zusätzliche Gebühr noch weitere Parameter untersuchen lassen.
„Durch diese ergänzenden Untersuchen erfahren die Brunnenbesitzer, ob das Wasser zum Gemüse gießen oder sogar zum Befüllen von Planschbecken und Teich geeignet ist. Außerdem können wir auch eine Schätzung dazu geben, inwieweit das Wasser im Notfall zum Trinken einsetzbar ist“, erklärt Heinz-Theo van Wickeren.
Infostand und Analyse: Was man über das eigene Grundwasser wissen muss
Neben der Untersuchung des Grundwassers, stehen die Ehrenamtlichen auch mit fachmännischem Rat zur Verfügung, was etwa eine festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Zusätzlich werden zahlreiche Informationen zur Grundwasserbelastung in der Region und ganz Sachsen-Anhalt bereitgestellt.
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Damit die Ergebnisse besonders aussagefähig sind, empfiehlt der Verein, Proben in 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff randvoll abzufüllen. Die Messwerte werden anschließend in einem ausführlichen Gutachten per Post zugeschickt.