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Fußball FCM will Chance nutzen

Auch wenn der FCM im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten SV Darmstadt der Außenseiter ist, besteht für den Drittligisten eine Chance.

Von Dennis Uhlemann 12.09.2020, 07:58

Magdeburg l Nur das Wörtchen „Pokal“ zaubert schon ein kleines Lächeln in das Gesicht von Thomas Hoßmang. „Da habe ich gute Erinnerungen“, erzählt der Trainer des 1. FC Magdeburg, der 1997 als Spieler von Energie Cottbus im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart stand. Das Endspiel damals endete zwar 0:2 aus Cottbuser Sicht, „wir haben damals aber einige Erst- und Zweitligisten rausgefeuert“, erinnert er sich an den Siegeszug des damaligen Regionalligisten gegen Wolfsburg, Duisburg, St. Pauli und Karlsruhe.

Vor dem Erstrundenduell des FCM gegen den SV Darmstadt morgen um 18.30 Uhr in der MDCC-Arena macht ihm auch diese Erinnerung Mut. „Auch als unterklassiger Verein hat man immer eine Chance. Es muss zu spüren sein, dass wir es wollen, mit der Art, wie wir auftreten“, fordert Hoßmang.

Die Konstellation ist ganz klar: Als Drittligist, der im Vorjahr lange um den Klassenerhalt zittern musste, ist der FCM gegen den Vorjahresfünften der 2. Bundesliga der Außenseiter. Die Bilanz beider Teams, die Darmstädter setzten sich in der Zweitliga-Saison des FCM 2018/19 ebenfalls in der ersten Runde (0:1) und auch zweimal in der Liga (1:3/0:1) durch, spricht ebenfalls nicht für die Magdeburger.

„In einem Spiel besteht aber immer die Chance, gegen einen Favoriten zu gewinnen“, betont FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik, der natürlich auch die möglichen Einnahmen im Blick hat. Gut 350 000 Euro gibt es für das Erreichen der zweiten Runde. „Gerade in der Corona-Zeit ist es wichtig, Einnahmen für den Verein zu generieren“, sagt auch Hoßmang.

Doch dafür muss schon alles passen, immerhin fehlen den Blau-Weißen die Langzeitverletzten Dustin Bomheuer und Anthony Roczen, Dominik Ernst hat noch zu viel Trainingsrückstand und Leon Bell Bell (muskuläre Probleme am Hüftbeuger) ist angeschlagen.

Für den Gastgeber aus Magdeburg, der in den vergangenen fünf Jahren zwei Mal die zweite Runde erreichte, spricht aber eindeutig die Rückkehr der Fans. 5000 Zuschauer sind für das Duell zugelassen. „Mich freut es, dass wir wieder die Chance haben, vor Zuschauern zu spielen. Das haben sich unsere Fans verdient“, sagt Hoßmang.

Schon beim Test gegen Wolfsburg vor 1000 Fans sprach der Coach von einer „ganz anderen Atmosphäre“. Mit fünf Mal so vielen Anhängern sollte das noch besser werden. „Wir werden die Fans, vor allem in den schwierigen Situationen, auch brauchen“, weiß Hoßmang, der fordert: „Wir müssen dafür sorgen, dass der Funke auf die Ränge überspringt.“

Zuversichtlich ist vor dem Vergleich mit Darmstadt auch Brian Koglin: „Bei den Darmstädtern geht es auch neu los. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als sie im ersten Pflichtspiel zu bekommen“, sagt der 23-jährige Verteidiger. „Da ist die Chance immer am höchsten, sie zu schlagen. Und das ist unser Ziel.“

Dieser Meinung ist auch Kallnik, wenngleich er sagt: „Das ist auch eine gute Chance, um zu überprüfen, wo wir kurz vor dem Ligastart stehen. Denn die Liga hat Priorität.“ Morgen Abend, unter Flutlicht, mit bis zu 5000 Fans und sicher guter Stimmung, wird daran aber noch niemand denken. „Wir wollen die Chance, eine Runde weiterzukommen, beim Schopfe packen“, sagt Hoßmang. So wie er 1997. Meinung