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Fußball Für Mincu erfüllt sich beim FCM ein Traum

Mit Matthias Mincu hat der 1. FC Magdeburg einen neuen Co-Trainer, der zukünftig verstärkt auf die Jugend setzen will.

Von Dennis Uhlemann 11.07.2020, 01:01

Magdeburg l Manchmal kann es so schnell gehen. Am Nachmittag leitete Matthias Mincu noch das Training der A-Junioren des 1. FC Magdeburg, am Abend führte er Gespräche und am nächsten Tag war er plötzlich Co-Trainer der Drittliga-Profis. „Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Aber die hätte ich auch nicht gebraucht. Es war keine Option, diese Chance nicht wahrzunehmen“, sagt Mincu nach gut einem Monat im neuen Amt.

Als Thomas Hoßmang Mitte Juni neuer Trainer des FCM wurde, wollte er den 27-Jährigen wieder an seiner Seite haben. „Er hat mich mit hochgenommen, weil wir zusammen einfach gute Erfahrungen gemacht haben und erfolgreich waren“, beschreibt der ehemalige A-Jugend-Coach das Verhältnis zum vorigen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

Doch nun – nachdem sie den FCM vor dem Abstieg bewahrt haben – sind beide eben fest bei den Profis. Mit einem Vertrag bis 2022. Das zunächst vierwöchige Abenteuer, aus dem Mincu „sehr viel mitgenommen“ hat, setzt sich nach der Sommerpause fort.

Es war schon immer der Traum des gebürtigen Altmärkers, im Profifußball zu landen, diesen Schritt beim FCM zu schaffen, zu dem er eine „besondere Bindung“ hat. In Kinder- und Jugendtagen als Fan, seit 2014 auch als Trainer im Nachwuchsbereich. Der ehemalige Torhüter betreute seitdem die A-Junioren, zunächst als Co-, dann als Cheftrainer. Nun hat er den Schritt zu den Profis geschafft, er betont aber: „Das war jetzt nichts, worauf ich die vergangenen Jahre und Monate unbedingt hingearbeitet habe. Ich mag es auch sehr, Jugendspieler menschlich und spielerisch zu entwickeln.“

Wobei er in seinen ersten Wochen auch gemerkt hat, dass sich die Arbeit mit Profis und Junioren gar nicht so sehr unterscheidet. Es ist „fachlich ähnlich“, was Mincu gar nicht so erwartet hätte.

Klar, er kam mit dem neuen Trainerteam „in einer schwierigen Situation“. Leere Stadien, dem FCM drohte der Gang in die Regionalliga. Die Profis „hatten Druck, mussten liefern“, sagt Mincu. Doch für ihn stand im Vordergrund, dass die FCM-Kicker „auch nur Fußballer sind, die Lust auf den Sport haben“. Und genau da setzte das Trainerteam an. Mincu gefällt es übrigens durchaus, wieder in die Co-Trainer-Rolle zu rutschen. „So bin ich eher aus der Verantwortung raus und kann mich mehr auf das Fachliche konzentrieren.“

Was der A-Lizenz-Inhaber schon im ersten Training bei den Profis zeigte, als er das Kommando übernahm und Anweisungen gab. Er kannte die Spieler zwar noch nicht persönlich, wusste aber, dass alle für das gleiche Ziel arbeiten. „Es war anfangs ein mulmiges Gefühl, da als Gleichaltriger reinzukommen“, beschreibt Mincu. „Doch die Spieler haben mir die Hemmschwelle genommen und gleich super mitgemacht.“

So konnte Mincu den Profis schnell „neue Inhalte“ vermitteln. Wichtiger aber – nämlich „das A und O für den Klassenerhalt“ – war „das Vertrauen, das die Spieler vom Trainerteam gespürt haben“, meint Mincu.

Er schätzt seinen Chefcoach Hoßmang, der für ihn „fast eine Art Vaterfigur“ ist, als „pädagogisch extrem stark“ ein. „Er ist ein Typ, der die Emotionen der Spieler erkennt und darauf eingehen kann.“

Mit Taktiker Mincu an seiner Seite ein gutes Duo. „Wir haben schon eine besondere Bindung“, sagt er und spricht von einer „ehrlichen und gewachsenen Freundschaft, die sich fachlich ergänzt“.

Und beide verbindet auch das Gespür für den Nachwuchs. Dass mit Julian Weigel einer seiner Schützlinge den späten Ausgleich in Halle erzielte, erfüllt Mincu mit Stolz. Dass der 18-Jährige wie Tom Schlitter nun auch zu den Profis gehört, ist für ihn „ein gutes Zeichen. Das sollte der Weg sein“. Denn in diesem Übergangsbereich zwischen Profis und Nachwuchs müsse „noch intensiver an der Verzahnung“ gearbeitet werden. „Wir sind weiter bestrebt, an und mit der Jugend zu arbeiten.“

Mit seinen klaren Vorstellungen kann Mincu für den FCM ein sehr wichtiges Puzzleteil werden. Doch hat er die Situation nach gut einem Monat überhaupt schon realisiert, ist er schon angekommen? „Nein, richtig real ist das noch nicht. Das braucht wohl noch Zeit“, sagt Mincu und ergänzt mit Blick auf seinen anstehenden Urlaub: „Wahrscheinlich kommt das erst so richtig, wenn ich mal abschalten kann und weg vom Fußball bin.“ Kein Wunder, ging doch alles sehr schnell. Und ein Traum war plötzlich erfüllt.

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