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Fußball Ludwig beim FCM im Abseits

Das hatten sich Andreas Ludwig und die Verantwortlichen des Drittligisten 1. FC Magdeburg sicherlich ganz anders vorgestellt.

Von Manuel Holscher 30.11.2017, 00:01

Magdeburg l Der vermeintliche Königstransfer findet beim FCM einfach nicht in die Spur. Zuletzt im Derby gegen Halle reichte es nicht einmal mehr für einen Kaderplatz.

Die Verpflichtung von Ludwig war im vergangenen Sommer ein echter Coup für den FCM. Eigentlich wollte der Mittelfeldspieler nur im Falle des Zweitliga-Aufstiegs nach Magdeburg kommen. Den Verantwortlichen um FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik, seinem Assistenten Maik Franz und Trainer Jens Härtel gelang es aber trotzdem, Ludwig von einem Wechsel zu überzeugen.

Der 27-Jährige kam vom FC Utrecht aus der höchsten niederländischen Spielklasse, der Eredivisie (42 Spiele, vier Tore, sechs Vorlagen). Außerdem kann er sechs Bundesligaspiele (eine Vorlage) für die TSG 1899 Hoffenheim sowie 38 Zweitligapartien (vier Treffer, vier Vorlagen) für den TSV 1860 München und den VfR Aalen vorweisen. Ein Königstransfer sollte der Wechsel von Ludwig, der einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieb, werden.

Mittlerweile ist die Euphorie allerdings durch Ernüchterung abgelöst worden. Beide Seiten sind nicht zufrieden. Ludwig betonte in den vergangenen Monaten immer wieder, dass er kein offensiver Mittelfeldspieler sei, sondern ein Akteur zwischen Defensive und Offensive. Außerdem brauche er Rhythmus, um richtig in Fahrt zu kommen. Härtel hatte aber andere Vorstellungen und setzte anfangs in einem 3-5-2-System auf den gebürtigen Ulmer hinter den beiden Spitzen.

Als das nicht so gut funktionierte, kam er immer seltener zum Einsatz. Nur zweimal (Aalen, Unterhaching) durfte er über 90 Minuten spielen. Bisher stehen magere neun Einsätze (ein Tor, eine Vorlage) auf der Habenseite. „Andreas hat bei uns kaum Spieler, mit denen er auf engem Raum kombinieren kann, wie er das in Utrecht gewohnt war“, sucht Härtel nach einem Erklärungsansatz, warum Ludwig bisher so blass blieb.

Den vorläufigen Tiefpunkt erlebte der ehemalige Bundesligaspieler am vergangenen Wochenende, als er im Derby gegen Halle nicht mal im Kader war. Ludwig will sich aktuell nicht zu seiner Situation äußern. Härtel begründet den Verzicht auf ihn damit, dass Charles Elie Laprevotte besser trainiert hat. Der Coach zeigt zwar Verständnis für die Unzufriedenheit: „Andreas ist mit anderen Vorstellungen zu uns gekommen. Dann ist es sicherlich nicht immer so einfach, sich im Training zu motivieren.“ Er betont aber, „dass es nicht so gekommen ist, wie wir uns das alle erhofft haben“.

Nach dem Training am Dienstag nahm Härtel seinen Spieler noch mal zur Seite. „Wir müssen uns demnächst mit ihm zusammensetzen. Es ist ja klar, dass er nicht begeistert war, als er zuletzt nicht im Kader war“, sagt der Trainer. Ein vorzeitiger Abschied im Winter sei aber noch kein Thema. „Das ist noch zu früh und Spekulation“, so Härtel.

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