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Fußball Schwere Beine beim FCM nach dem Teambuilding

Das Kurzcamp in Malchow sollte den Teamgeist beim 1. FC Magdeburg fördern. Welche Erkenntnisse Trainer Krämer gesammelt hat.

Von Manuel Holscher 01.07.2019, 01:01

Neustrelitz l Die hohen Temperaturen von mehr als 33 Grad forderten am Sonnabend auch von Stefan Krämer Tribut. Für den Trainer des 1. FC Magdeburg endete der Test-Doppelpack in Neustrelitz nämlich mit einem leichten Sonnenbrand im Gesicht.

Die gute Laune verdarb ihm das aber ebenso wenig wie die durchwachsenen Leistungen seiner Mannschaft beim 3:0 gegen den Gastgeber TSG Neustrelitz und beim 0:1 gegen den Regionalligisten Berliner AK. Im Gegenteil: Krämer war gar nicht mal unzufrieden. Und interessanterweise hatte ihm die Partie gegen Berlin sogar noch deutlich besser gefallen als der Sieg gegen den Oberligisten. Der Grund: „Wir haben zwar gegen Neustrelitz gewonnen, haben den Gegner aber zu fahrig angelaufen.“

Neustrelitz spielte sehr defensiv und war vor allem auf „Zerstörung“ aus. „Berlin wollte hingegen Fußball spielen. Dadurch hatten wir Pressingsituationen, wie wir sie uns vorstellen. Das hat mir gut gefallen“, lobte Krämer. Allein die Chancenverwertung war problematisch. „Wir hätten drei, vier Tore machen müssen. So viele Chancen werden wir in der 3. Liga nicht bekommen“, ärgerte sich Krämer.

Neben dem Sportlichen und den Ergebnissen zog der Trainer allerdings noch weitere Erkenntnisse aus den Partien im Neustrelitzer Parkstadion. Die seien, so Krämer, auch eine Willensprüfung gewesen. „Wir haben trotz der hohen Temperaturen ganz bewusst wenig gewechselt, weil wir auch in der 3. Liga möglicherweise bei solchen Temperaturen auflaufen müssen. Deshalb mussten sich die Jungs durchkämpfen.“

Unter dem Strich blickte der Coach positiv auf die zurückliegenden Tage, auf das Kurzcamp in Malchow (Mecklenburg-Vorpommern) und die Testspiele zurück. „Wir hatten eine gute Zeit. Es waren zwar nur etwas mehr als zwei Tage, es hat aber viel Spaß gemacht und war gut für den Teamgeist.“

Denn neben Trainingseinheiten stand auch anderes auf dem Programm: Die Mannschaft spielte in Malchow in Gruppen Fußball-Golf und wohnte in Sechser-Gruppen in Bungalows. „Das hat alles dazu beigetragen, dass sich die Jungs etwas besser kennengelernt haben“, erklärte Krämer.

Besonders viel Spaß hatten die Spieler beim Bauen eines Bootes mit anschließendem Rennen. Insgesamt vier Teams kämpften um den Sieg. Das Boot des Trainerteams setzte sich schließlich durch. „Sie waren aber auch die Einzigen, die paddeln durften. Wir mussten im Wasser laufen“, sagte Anthony Roczen und lachte. „Ich bin zwar nicht der beste Handwerker, mit dem Boot hat es aber ganz gut geklappt.“

Der neue Stürmer, der von Hertha BSC Berlin II gekommen ist, fand sich dann auch im Test gegen Neustrelitz gut zurecht, erzielte zwei Treffer. „Wir hatten nach den zahlreichen Einheiten zwar schwere Beine. Tore geben mir aber immer Selbstvertrauen. Egal, gegen wen ich sie erziele.“

Eine Art Vaterrolle kam im Kurzcamp Linksverteidiger Timo Perthel zu, der in Malchow häufig voranging. „Mir wurde beim Bauen des Bootes gleich der Hammer in die Hand gedrückt. Ich mache das aber gerne und nehme auch mal das Heft des Handelns in die Hand.“ Fast folgerichtig führte der 30-Jährige das Team gegen Neustrelitz dann auch als Kapitän auf den Rasen.

Perthel überraschte am Sonnabend übrigens mit einer neuen, schnittigen Kurzhaarfrisur. Für ihn selbst war das aber keinesfalls ungewöhnlich: „Das mache ich im Sommer eigentlich immer so, weil es praktisch ist.“