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Rettungsschwimmer Immer die Badenden im Blick

Ehrenamtliche Rettungsschwimmer wachen über die Gesundheit der Nutzer des Dährer Waldbades. Sie geben ihr Wissen gern weiter.

Von Anke Pelczarski 04.08.2015, 03:00

Dähre l „Richtig anstrengend wird es, wenn das Bad voll ist und wir 500 Leute gleichzeitig da haben. Das kommt bei schönem Wetter schon mal vor“, erzählt der Dährer Bernd Hane. Dann sei er froh, dass es einen Pool von etwa zehn ehrenamtlichen Rettungsschwimmern gibt, die dann ihren Dienst leisten. „Bei solchem Besucher-andrang müssen wir schon mindestens zu dritt vor Ort sein, um überall aufpassen zu können“, fügt er hinzu.

Bernd Hane ist schon seit 1976 quasi mit dem Waldbad „verheiratet“. Denn damals begann er als 18-Jähriger seinen Dienst in der Freizeitstätte. „Ich habe als 16-Jähriger einen Rettungsschwimmerlehrgang angefangen“, erinnert er sich. Im Jahr 2003 habe er die Prüfung noch einmal gemacht und sich zum Ausbilder qualifiziert. Mit dem Virus habe er auch seine Kinder angesteckt, fügt er schmunzelnd hinzu. Als das Dährer Bad in der Neuzeit finanziell auf der Kippe gestanden habe, habe er weitere Rettungsschwimmer ausgebildet. „Damit die Badaufsicht nicht so teuer wird“, nennt er den Beweggrund. Heute sei er froh, dass es ein großes Kollektiv gibt, das sich im Dienst abwechseln könne.

Das Wissen weiterzugeben, ist Bernd Hane nach wie vor wichtig. Erst kürzlich, so erzählt er, hätten drei Lehrerinnen und die Sozialpädagogin der Dährer Sekundarschule erfolgreich die Rettungsschwimmer-Ausbildung abgeschlossen. Das biete bei Bade-Ausflügen mehr Sicherheit. Und auch in Apenburg und Arendsee würden Rettungsschwimmer ihren Dienst tun, die beim Dährer gelernt haben.

Bereits Zwölfjährige könnten an einem Lehrgang teilnehmen. Bei erfolgreichem Abschluss gebe es die Stufe Bronze. Für Silber müsse man mindestens 15, für Gold 16 Jahre alt sein. „Das regelmäßige Üben ist auch wichtig, in der warmen Jahreszeit hier im Bad, im Winter in der Salzwedeler Schwimmhalle“, erzählt Bernd Hane. Und die täglichen Schwimmrunden, das müsse unbedingt sein.

Birgit Schmidt aus Dähre gehört zum Rettungsschwimmerteam. Sie kümmert sich auch um die Kinder, die das Schwimmen lernen wollen. „Wenn sie es können, ist das ein Stück Sicherheit mehr“, weiß die Grundschullehrerin. Sie mache immer wieder die Erfahrung, dass Eltern die Schwimmkünste ihres Nachwuchses überschätzen. „Mit Schwimmflügeln haben die Kleinen im Schwimmerbereich nichts zu suchen. Da weisen wir dann schon nachdrücklich darauf hin“, sagt sie und weiß, dass auch ihre Rettungschwimmer-Kollegen diese Meinung teilen. „Wir haben da einheitliche Absprachen. Die Besucher sollen ihren Spaß haben, aber dürfen nicht übermütig werden“, merkt Bernd Hane an.

Er ist froh, dass sich die Ehrenamtlichen so fürs Dährer Waldbad engagieren. Dazu zählt er auch die Kassierer, die in ihrer Freizeit im Kassenhäuschen sitzen, und die Mitglieder des Waldbad-Fördervereins. „Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Engagement. Denn unser Ziel ist es, dass das Bad noch viele Jahre geöffnet ist“, sagt Bernd Hane.

Einen kleinen Wunsch hat der Dährer jedoch: dass das Ehrenamt etwas mehr gewürdigt wird: „Wir müssen noch Geld mitbringen, um die Dienstkleidung zu kaufen. Es wäre schön, wenn es da einen finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates gäbe.“