1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Den Geheimnissen des Weltalls auf der Spur

Projekt "Astronomie und Umwelttechnik" mit dem Umweltpreis der Stadt ausgezeichnet Den Geheimnissen des Weltalls auf der Spur

Von Ivonne Sielaff 07.12.2012, 02:21

Der Umweltpreis der Stadt Wernigerode geht an das Projekt "Astronomie und Umweltbildung". Mit dem mit 1000 Euro dotierten Preis wird gleichzeitig das Jahrzehnte lange Engagement des einstigen Lehrers Hans Hempel gewürdigt.

Wernigerode l Was hat die Straßenbeleuchtung mit der Sicht auf die Sterne zu tun? Wie nutzen Umweltexperten die Aufnahmen von Satelliten? Wie entstehen Wolken? Diese und viele andere Fragen beschäftigen die Mädchen und Jungen in der Astronomischen Schulstation "Adolph Diesterweg". Das Projekt "Astronomie und Umweltbildung" ist am Donnerstag mit dem Umweltpreis der Stadt Wernigerode ausgezeichnet worden.

Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) und Stadtratspräsident Uwe Friedrich Albrecht (CDU) überreichten den mit 1000 Euro dotierten Preis an Hans Hempel und Dirk Kelch. "Sie ermöglichen Kindern nicht nur faszinierende Einblicke ins Universum, sondern vermitteln ihnen gleichzeitig viel Umweltwissen", so der Rathauschef in seiner Laudatio. Mit der Auszeichnung werde nicht nur das ehrenamtliche Engagement der beiden gewürdigt, sondern auch die Unterstützung vieler Eltern und Lehrer beim Aufbau der Schulstation.

Aller Anfang war schwer: Ein leerer Bodenraum in der Diesterweg-Schule und einige Geräte aus dem Nachlass der Sternwarte "Otto Baumüller" standen im Jahr 1959 zur Verfügung. Nach und nach wurde die technische Ausstattung erweitert, Teleskope sogar selbst gebaut. Der damalige Lehrer Hans Hempel hob die Station mit aus der Taufe. Auch am Bau der Plattform auf dem Dach der Schule und an der Eröffnung des Harzplanetariums war er maßgeblich beteiligt. Schon als Jugendlicher entdeckte er seine Leidenschaft für Weltall, Sterne und Planeten. Und diese ließ ihn seither nicht los. Als Astronomielehrer begeisterte er Generationen von Schülern für die Geheimnisse des Universums.

Die Schulstation ist inzwischen zu Hempels zweitem Zuhause geworden. Noch heute - längst im Ruhestand - steigt der inzwischen 78-Jährige jeden Donnerstag die 100 Treppen hinauf. Dann trifft sich seine Arbeitsgemeinschaft Astronomie. Diese betreut er seit einiger Zeit gemeinsam mit Dirk Kelch, der als Lehrer an der Burgbreite-Schule arbeitet. Kelch übernahm auch die Leitung des Harzplanetariums von Hempel. Ans Aufhören denkt der rüstige Rentner noch lange nicht. "Die Kinder wären traurig, das will ich ihnen nicht antun. Ich mache schon noch ein bisschen weiter." Den Umweltpreis nehme er mit Freude an. "Das ist schon eine besondere Ehre, dass dabei an uns gedacht wurde." Das Preisgeld ist auch bereits verplant. Dafür soll eine Digitalkamera gekauft werden, die direkt ans Fernrohr angeschlossen werden kann.

Dezember 2012