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Jutta Tönnies: Ein Leben für die Kunst

20.01.2011, 04:23

Wenn Jutta Tönnies lacht, strahlen ihre Augen. So vieles kann die Magdeburgerin aus ihrem Leben erzählen. Beim Durchblättern ihrer alten Fotos und Zeitungsartikel sprudeln die Worte nur so heraus.

Die 86-Jährige war rund 30 Jahre lang Sängerin am Magdeburger Theater. Über viele Begegnungen mit besonderen Menschen wie z. B. ihrer Gesangslehrerin Liddy Preiser-Locke erzählt sie voller Begeisterung. Ihr Vater sah die Sängerin des Theaters damals auf der Bühne und sagte zu seiner Tochter: "Wenn du schon singen willst, dann nur bei ihr."

Für Jutta Tönnies war kein Weg zu weit, um die eigene Stimme zu schulen. "Mitunter lief ich 14 Kilometer von Wolmirstedt nach Magdeburg, um am Unterricht teilnehmen zu können", erinnert sie sich. Später nahm sie Generalmusikdirektor Erich Böhlke unter seine Fittiche. "Wenn der am Flügel saß, konnte man von alleine singen. Sagenhaft!", schwärmt Jutta Tönnies. Der private Unterricht zahlte sich aus. Nach ihrer Prüfung an der Komischen Oper Berlin bekommt sie Engagements in Görlitz und Zittau, anschließend am Magdeburger Theater.

Doch Jutta Tönnies ist nicht nur stimmlich begabt, sondern hat auch eine kreative Ader. Sie malt. Erst nur für sich alleine, seit rund zehn Jahren im Malzirkel von Bernd Bluhm in der Sudenburger Feuerwache. Dreimal in der Woche besucht sie die Kurse in der Regel. Stillleben, Porträts oder abstrakte Kunst mag Jutta Tönnies am liebsten. Neulich hat sie Christian Prest, den früheren FCM-Fußballer und heutigen AOK-Mitarbeiter, aufs Papier gebannt: "Ein sehr netter junger Mann", findet sie. Deshalb wollte sie ihn auch unbedingt zeichnen.

Derzeit sind Bilder von Jutta Tönnies in der Galerie "Life" im Hundertwasserhaus ausgestellt. Noch bis zum 30. Januar können Neugierige die Kunst der lebensfrohen Dame anschauen. (jha)