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Kita Erzieherinnen widmen sich Räumen

Zur Weiterbildung haben sich die Erzieherinnen der Kita Schönhausen am Sonnabend getroffen.

17.01.2016, 23:01

Schönhausen l Die Raumgestaltung ist in Kindergärten wichtiger Teil der Bildung für die Jüngsten. Kerstin Hofestädt, Pädagogin und Sprechwissenschaftlerin aus Halle, die Kitas berät, spricht dabei vom „Raum als dritten Erzieher“. Kinder können in Räumen bauen, experimentieren, musizieren, malen, spielen, sich wohlfühlen und auch zurückziehen. Unterschiedliche Themen spielen eine Rolle, die die Kinder in ihrem Lerneifer unterstützen.

„Im Grunde unseres Herzens ist das schon in uns“, sagt die Leiterin der Kita „Spatzennest“ Anja Marschall-Skuppin. Mit Blick auf den Neubau des Kindergartens – der vorgesehen ist, für den es aber noch keinen Termin für den Baustart gibt, da die Fördergeldfrage noch nicht geklärt ist – soll das Thema jedoch vertieft werden und bestmöglich verwirklicht werden. Es gab auch schon in der jetzigen Kita verschiedene Funktionsräume, doch musste diese aus brandschutztechnischen Gründen abgeschafft werden. Nun hoffen die Erzieherinnen, dass mit dem Neubau möglichst viele Funktionsräume entstehen. Etwa für die musikalische Arbeit, der sich die Kita seit Jahren verschrieben hat, oder für eine Holzwerkstatt und einen Tanzbewegungsraum.

„Es wäre schön, wenn wir Mitspracherecht bekommen würden“, hofft Anja Marschall-Skuppin, das Wissen der Erzieherinnen aus der täglichen Praxis beim Neubau mit einbringen zu können. Wichtig ist den Erzieherinnen auch ein großer Mehrzeckraum, in dem Kinder und Eltern zusammen sein könnten. Dann müssten etwa bei Musikaufführungen nicht mehr alle im Flur stehen.

Keiner Änderung bedarf es beim Wald als Raum. Der liegt genau vor der Kita-Tür und wird für Beschäftigungen ebenfalls genutzt.

Bis zum Nachmittag hin gab Kerstin Hofestädt Tipps und schaute sich auch in den vorhandenen Räumen um. Da ist das bestmögliche schon umgesetzt. So gibt es etwa in der Hasengruppe mit 25 Kindern zum Beispiel eine Werkbank, einen Experimentiertisch, eine Puppenecke und eine Eisenbahn. Letztere steht etwas höher. Ebenen zu schaffen, hält die Fachfrau ebenso für wichtig. Und sie sprach auch davon, dass weniger mehr ist – womit sie allerdings nicht auf die oftmals knappen Budgets der Träger anspielen will. Vielmehr geht es darum, Effekte zu schaffen, die den Kindern gut tun. Und so kann zum Beispiel ein in einen Raum gestelltes Zelt schon zu einem wunderbaren Rückzugsort für die Kinder werden.

Mit dem Raum als drittem Erzieher ist gemeint, dass er die Kinder ansprechen und animieren soll, selbst tätig zu werden, eigene Fähigkeiten auszuprobieren und herauszubilden. „Wenn Räume leblos sind, kommen Kinder nicht ins Spiel“, erklärt die Kita-Beraterin im Gespräch mit der Volksstimme.

Anja Marschall-Skuppin freut sich, dass die Verbandsgemeinde diese hausinterne Fortbildung für alle Erzieherinnen genehmigt hat. Man sitzt zusammen, diskutiert gemeinsam mit der Referentin. „So was ist wichtig für die ­Teamentwicklung, um sich selber voranzubringen.“

17 Erzieherinnen kümmern sich derzeit um insgesamt 136 Kinder – 30 im Krippenbereich, 66 in der Kita und 40 im Hort. Die Freude auf den Neubau ist groß. Bis dahin wird so wie bisher das bestmögliche für die Kinder auch in Sachen Raumgestaltung gemacht.