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Landtagswahl Zerbst bleibt im Landtagsblick

Zerbst hat nur noch einen Vertreter im Landtag. Doch neben Dietmar Krause will sich auch Holger Hövelmann für Zerbst einsetzen.

19.03.2016, 10:00

Zerbst l Gemischte Gefühle habe er, erklärt Dietmar Krause am Telefon. „So groß die Freude über das eigene Mandat ist, so tief ist die Trauer über ganz viele Kollegen, die jetzt nicht mehr dabei sind“, sagt der CDU-Politiker. Gerade aus dem südlichen Bereich fehlen die Kollegen. „Richtig weh tut mir, dass die Leute aus meinem Bereich, aus Anhalt, nicht mehr dabei sind.“ Das habe auch für ihn Konsequenzen, erklärte er weiter. Denn da die Kreise Bitterfeld, Wolfen, Köthen und Bernburg nicht mehr von einem CDU-Landtagsmitglied besetzt sind, werde Krause auch einige davon betreuen müssen. Wie das genau aufgeteilt werde, stehe noch nicht fest. Das werde auf jeden Fall mehr Arbeit. „Ich bin gerade dabei zu planen, wie ich meine Büros besetze“, berichtete Krause. Krause hat ein Wahlkreisbüro in Zerbst und in Osternienburg. „Das Büro in Zerbst wird an der Breite bleiben, da wird sich nichts ändern“, stellte er klar. Die Stimmung in der Fraktion sei „deutlich getrübt“, so Krause. „Da sind jetzt noch 30 Leute von 43, das macht sich schon bemerkbar.“ Ob er weiterhin sportpolitischer Sprecher der Fraktion bleibe, wisse er noch nicht. Er sagte aber: „Ich bin der einzige, der noch übergeblieben ist. Norbert Born (SPD) und Uwe Loss (Linke) sind beide weg.“ Da sei er der einzige, der Erfahrung mitbringe und die Leute kenne.

Für Zerbst habe er den Förderverein des Wasserturms fest im Blick. Natürlich liege ihm das Schloss am Herzen, dafür habe er sich in der Vergangenheit eingesetzt. „Und es ist auch gut bedient worden“, sagte er.

Holger Hövelmann (SPD) wohnt in Zerbst, trat aber im Wahlkreis 27 Dessau an und kam über die Landesliste in das Parlament. „Schon in der vergangenen Periode habe ich mich um den Bereich Zerbst gekümmert, weil es dort kein Landtagsmitglied der SPD gab“, sagte er. Das werde sich auch in Zukunft nicht ändern. Die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und sowie die südliche Verkehrsanbindung zum Bahnhof „sind Dinge, die ich mit auf den Weg gebracht habe“, sagte er.

Es gebe schon einiges, bei dem er versucht habe, Zerbster Interessen in Magdeburg zu vertreten, fügte er an. „Und das wird auch in Zukunft so sein.“

Ob es für ihn mehr Arbeit geben werde, da nun mit Gerald Grünert (Linke) ein Vertreter aus den Landtag in Zerbst fehle, beantwortet er so: „Die Zahl der Abgeordneten ist von 105 auf 87 gesunken. Das ist eine deutliche Ausdünnung in der Fläche.“ Aus Sicht seiner Partei sagt er: „Wenn wir 43 Wahlkreise haben und elf SPD-Fraktionsmitglieder, so muss jeder neben seinem Wahlkreis noch drei weitere Wahlkreise betreuen. Das wird schwierig.“ Dass er Zerbst betreue, davon gehe er aus. Anders als die CDU stellt die SPD noch ein Landtagsmitglied aus Anhalt, das ist Angela Kolb. „Wir beide werden uns die Region Anhalt sicher aufteilen“, genau Pläne gebe es noch nicht.

Ob der ehemalige Innenminister noch einmal ein Ministeramt bekleide, wollte er nicht bejahen, schloss es aber nicht aus. „Das Ergebnis muss man erst einmal mit Demut tragen. Dann kommt zuerst das Ob, und dann das Wie“, so Hövelmann.