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Schulfach Soziales Engagement in Magdeburg Pflicht

Soziales Engagement steht für Siebtklässler einer Gemeinschaftsschule in Magdeburg ab sofort auf dem Lehrplan wie Deutsch oder Mathe.

06.09.2017, 23:01

Magdeburg l Die Gemeinschaftsschule „Thomas Mann“ hat sich vor allem durch ihr Schulprogramm zur Berufsvorbereitung in Magdeburg stadtweit einen Namen gemacht. Im Schuljahr 2017/18 wird das Schulkonzept erweitert. „Wir haben ein neues verbindliches Projekt für die Jahrgangsstufe 7 eingeführt: Soziales Engagement. Die Schüler werden in einem Zeitraum von sechs Monaten 20 Stunden ehrenamtlich tätig sein“, berichtet Lehrerin Katharina Lins.

Anliegen des Projektes ist es, Schüler für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Sie sollen ihre sozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen, lernen, Verantwortung zu tragen und Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten. Das Thema werde auch im Ethikunterricht aufgegriffen.

Im Rahmen des Schulprojekts besuchten die Siebtklässler bereits konkrete Einsatzorte, wie die Bahnhofsmission, die Magdeburger Tafel, die Pfeifferschen Stiftungen und die Förderschule am Wasserfall.

Einige Thomas-Mann-Schüler haben schon eine Einrichtung gefunden, wo sie ehrenamtlich tätig werden wollen. Christopher Weske wird im Hort seiner ehemaligen Grundschule „Am Pechauer Platz“ helfen. „Ich kenne hier noch einige der Schüler“, so der Siebtklässler, der es gut findet, dass zukünftig auch Soziales Engagement auf dem Stundenplan steht.

Klassenkameradin Leonie Müller kann da nur zustimmen. Sie wird sich in der Kita „Spielinsel“ ehrenamtlich engagieren. „Ich habe Spaß dabei Menschen zu helfen und ich finde es wichtig, dass wir da helfen, wo Unterstützung gebraucht wird“, so die Schülerin.

„Es waren eher die Eltern, die anfangs etwas skeptisch waren. Sie sahen es als eine zusätzliche Belastung im engen Terminkalender der Schüler“, erzählt Katharina Lins.

Bei einer Kennlernrunde mit Christopher Aufzug und Anna-Maria Nikolauschke vom Verein Escuelita Magdeburg wurde aber schnell deutlich, dass alle Schüler bereits schon mal ehrenamtlich tätig waren oder ohne Gegenleistung anderen Menschen geholfen haben. So haben viele der Jugendlichen schon mal an einem Spendenlauf teilgenommen oder jemandem über die Straße geholfen.

Neben den Ehrenamtlichen vom Escuelita, die Kindern und Jugendlichen Sport- und Freizeitangebote unterschiedlichster Couleur anbieten, hatten die Thomas-Mann-Schüler am Dienstag auch die Möglichkeit, mit Vertretern der Pfeifferschen Stiftungen, der Freiwilligenagentur und der Zeitoase ins Gespräch zu kommen und für sich ein passendes Ehrenamt zu finden.

Mathe, Deutsch und Co. fallen übrigens für das neue Schulprojekt nicht aus. Für das soziale Engagement werden die Klassenleiterstunden genutzt.