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Wissenschaftliche Untersuchung bestätigt Spitzenwerte Börde hat den besten Boden Deutschlands

Von Lion Grote 02.12.2013, 02:12

Magdeburg. Bördebauern können sich glücklich schätzen - zumindest wenn es um die Qualität ihres Bodens geht. Dieser ist nämlich bundesweit der beste. Das ergab eine neue Untersuchung.

Er ist schwarz, saftig und extrem fruchtbar: Der Bördeboden. Was viele Bauern rund um Magdeburg schon immer wussten, ist nun auch wissenschaftlich bestätigt. Der Boden der Magdeburger Börde ist der beste Deutschlands. Das ergab eine neue Untersuchung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Einzig die Böden rund um Halle, im Thüringer Becken und der Kölner Bucht sind ähnlich gut.

Ziel der Untersuchung war, festzustellen in welcher Region der Boden am besten für Landwirtschaft geeignet sei. "Insbesondere für den Anbau von Wintergerste und Winterweizen", erklärt Volker Hennings von der BGR. Erstmals wurden die Böden nach dem Müncheberger Verfahren bewertet. Dafür ermittelten die Wissenschaftler zunächst acht Indikatoren, darunter Werte wie Feuchtigkeit, Humusgehalt oder Struktur.

"Das Neue an diesem Verfahren ist aber, dass auch Klimaindikatoren in die Bewertung einfließen", sagt Hennings. Am Ende ergibt sich ein Bodenwert zwischen null (keine Nutzbarkeit) und 100 (bester Boden). Der höchste Wert wurde in der Region zwischen Eichenbarleben, Schackensleben und Bornstedt gemessen - fast perfekte 99 Punkte. Der Bundesdurchschnitt beträgt 62. Der Boden der Börde zeichnet sich der Untersuchung zu Folge besonders durch eine hohe Speicherfähigkeit von Wasser und eine gute Wurzeltiefe aus.

Interessant sind diese Werte aber nicht nur für Bauern. "Die EU nutzt solche Daten für die Berechnung von Fördergeldern benachteiligter Agrarregionen", sagt Volker Hennings. Und auch Versicherungen greifen auf die Bodenwerte zurück. So lassen die Daten Rückschlüsse auf die Gefahr von Ernteausfällen zu.

"Man kann also sagen, dass diese Gefahr in der Börde geringer ist als zum Beispiel im Saarland", erklärt Hennings. Das spiegelt sich dann möglicherweise auch in den Policen von Ausfall-Versicherungen wider. Die wären auch dank der neuen Untersuchung in der Börde vermutlich günstig.

Schon vor etwa 80 Jahren sorgte der Bördeboden deutschlandweit für Aufmerksamkeit. Damals wurde der Hof der Witwe Haberhauffe in Eickendorf zum Vorbild. Der Boden dort bekam in der damaligen Untersuchung den perfekten Wert von 100. "Inzwischen sind wir mit unseren technischen Möglichkeiten aber deutlich weiter. Auch deshalb war die damalige Messung nicht mehr zeitgemäß", erklärt Hennings. Doch auch 80 Jahre später ist der Boden in der Börde noch immer spitze.