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Von Enduro bis Chopper Bayerische Boxer und China-News: Motorrad-Trends 2021

Motorräder boomen. Damit das so bleibt, kommen 2021 einige interessante Neuheiten auf den Markt. Was sind die Trends?

Von Fabian Hoberg, dpa 06.11.2020, 03:25
BMW Group
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Stuttgart (dpa/tmn) - Draußen sein, die Freiheit genießen. Motorradfahren wird immer beliebter. Auch für 2021 haben sich die Zweiradhersteller viel vorgenommen. Mit neuen Modellen und Techniken wollen sie weitere Kunden locken, auch wenn dieses Jahr alles andere als normal war.

Da im Herbst die beiden Leitmessen Intermot in Köln und Eicma in Mailand coronabedingt ausfielen, zeigen manche ihre Neuheiten deutlich später. So will etwa Harley-Davidson seine Modellpalette erst Anfang 2021 vorstellen.

Retromaschinen und Neues aus China

Michael Lenzen hält mehrere Neuheiten für 2021 für interessant, darunter Maschinen der Mittelklasse zwischen 500 und 1000 Kubikzentimeter. "Die neue Triumph Trident mit Dreizylindermotor und rund 100 PS zählt für mich zu den Höhepunkten 2021, aber auch die vielen Kooperationen zwischen chinesischen und europäischen Herstellern", sagt der Vorsitzende beim Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM).

Dazu zählt die Benelli TRK 800, eine Reiseenduro der italienischen Marke Benelli, die zum chinesischen Konzern Qianjiang gehört. Auch die hier bislang noch unbekannte chinesische Marke Voge verkauft nun Modelle in Europa.

Eine Nummer größer ist die CF Moto 1250 TR-G. Die große Reisemaschine wurde in China als Polizeimotorrad vorgestellt und soll in Europa der BMW R 1200 RT Konkurrenz machen. Angetrieben wird sie von einem 1,3 Liter großen V2 von KTM. Die französische Firma Mash verkauft mit der X-Ride 650 nun ein Retro-Motorrad im Stil der Yamaha XT 500, lässt es in China produzieren.

Ganz modern: das Super-Bike Bimota Tesi H2 mit 231 PS und Achselschenkellenkung. Einen Trend zur Elektromobilität wie bei Autos sieht Lenzen für 2021 nicht: "Harley-Davidson bietet mit der Live Wire zwar ein E-Motorrad an, Zero nun die neue SR/S. Aber einen Durchbruch sehe ich noch nicht."

Was gibt es Neues in der Mittelklasse?

Viele interessante Neuvorstellungen finden sich in der Mittelklasse, meint auch Jörg Lohse: "Der Bereich zwischen 650 und 1000 Kubikzentimeter mit einer Leistung zwischen 75 und knapp über 100 PS wird nächstes Jahr zulegen, wenn neue Maschinen und neue Konzepte auf den Markt kommen", sagt der stellvertretende Chefredakteur der Zeitschrift "Motorrad".

"Hier tummeln sich viele Hersteller mit vielen Modellvarianten, umfangreichen Ausstattungen zu attraktiven Preisen", sagt Lohse. Dazu zählen unter anderem Modelle wie KTM 890 Adventure R und das Sondermodell Rally, Aprilia RS 660, von der noch Naked- und Enduro-Ableger zu erwarten sind sowie die neue Triumph Trident. Günstige Modelle in der Klasse fangen bei rund 7500 Euro an.

"Interessant werden auch die Maschinen chinesischer Kooperationen sein, wie Mash oder Brixton, die nun auch Modelle in größeren Hubraumklassen als bisher Modelle anbieten werden", sagt Lohse. Voge will mit zwei 500er-Allroundermodellen Aufmerksamkeit auf sich lenken. Dazu entdeckt Honda wieder den 350er-Kubikzentimeter-Bereich für sich und präsentiert mit der H'ness CB 350 sehr klassisch gestylte neue Modelle.

Bei den stärkeren und teureren Maschinen sieht Lohse einen Trend zu mehr Assistenzsystemen, die größere Sicherheit bieten. Bei der neuen Ducati Multistrada 1200 V4 arbeitet erstmals ein radargestütztes Assistenzsystem für einen Abstandswarner, Tempomat und Totwinkel-Warner. BMW hat ein ähnliches System angekündigt, KTM wird wahrscheinlich nachziehen.

Boxer und schwere Brummer aus Bayern

BMW hat mit dem Cruiser R 18 eine Maschine mit einem luftgekühlten 1,8-Liter-Zweizylinder-Boxer vorgestellt. Das 2021er Modell ist bereits ausverkauft. Daneben gibt es die Touring-Variante R 18 Classic im nostalgischen Look mit Windschild, Satteltaschen und Zusatzscheinwerfen. Weitere Individualisierungen sind möglich.

Daneben steht ein anderes Extrem: Mit der M 1000 RR stellte BMW das erste Motorrad mit M-Logo vor. Die straßentaugliche, extreme Maschine mit Renntechnik leistet 212 PS, kann bis zu 315 km/h schnell werden und kostet rund 32.000 Euro. Die erfolgreiche GS-Reihe von BMW bekommt zum 40-jährigen Jubiläum der Baureihe noch etliche Sondermodelle spendiert, angefangen bei der kleinen Einsteiger-GS mit 310 Kubik bis zum Topseller R 1250 GS.

Infokasten: Ausgiebige Probefahrten nicht vergessen

Egal, für welche Maschine Sie sich entscheiden: Die favorisierte Maschine sollte man vor dem Kauf unbedingt ausgiebig testen rät Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz). "Ein sicherer Stand, mit beiden Füßen gleichzeitig auf dem Boden, bequemes Sitzen und gute Handlichkeit sind dabei wichtig."

Dies sei gerade bei Fahranfängern von Bedeutung, um Unsicherheiten vorzubeugen. "Je mehr Assistenzsysteme an Bord sind, desto mehr Sicherheit bietet die Maschine. Das gilt für Fahranfänger ebenso wie für routinierte Fahrer", erläutert Haasper.

© dpa-infocom, dpa:201105-99-225313/2

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