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Gesellschaftsporträt John von Düffel: "Der brennende See"

Ein Umwelt- und Generationenroman: Klar von der aktuellen Fridays for Future-Bewegung inspiriert, stellt der Autor etwas allzu plakativ die junge und die mittlere Generation einander gegenüber.

26.05.2020, 11:51

Köln (dpa) - Nach dem Tod ihres Vaters, eines Schriftstellers, kehrt Hannah in die Stadt ihrer Kindheit zurück. Schon lange von ihm entfremdet, will sie wissen, wer ihr Vater wirklich war und wer ihm zuletzt beistand.

Dabei trifft sie auf ihre alte Jugendfreundin Vivien und deren Tochter Julia, die zu ihrem Vater offenbar eine enge Beziehung unterhielt. Beide stritten für die Umwelt. Julia, eine radikale Fridays for Future-Aktivistin, kämpft für die Erhaltung eines Sees, der in eine Mülldeponie umgewandelt werden soll. Das Engagement der jungen Aktivistin wird für Hannah zur Herausforderung, denn es steht im krassen Widerspruch zu ihrer eigenen Gleichgültigkeit.

John von Düffels neues Buch ist sowohl Umwelt- als auch Generationenroman. Klar von der aktuellen Fridays for Future-Bewegung inspiriert, stellt der Autor etwas allzu plakativ die junge und die mittlere Generation einander gegenüber, wobei seine Zuneigung eindeutig der politisierten Jugend gilt. Sein aktuelles Gesellschaftsporträt ist etwas zu bedächtig und langatmig geraten.

- John von Düffel: Der brennende See, Dumont Verlag, Köln, 320 Seiten, 22,00 Euro, ISBN 978-3-8321-8122-2