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Wahrer Sinn Sinnlos und nervtötend: "Bullshit-Jobs"

Nicht jede Arbeit hat eine eigene Bedeutung. Diese These stellt zumindest der bekennende Anarchist David Graeber auf und unterfüttert sie mit etlichen Beispielen.

15.01.2019, 10:13

Stuttgart (dpa) - Sind Sie zufällig Telefonverkäufer, Lobbyist, Immobilienmakler oder Banker? Vielleicht wussten Sie es ja noch nicht: aber dann haben Sie einen Bullshit-Job.

So bezeichnet jedenfalls der Anthropologe und bekennende Anarchist David Graeber Jobs, die eigentlich sinnlos sind, aber Millionen von Menschen beschäftigen.

Graeber definiert in seinem Buch verschiedene Varianten von Bullshit-Jobs. Etwa die Lakaienjobs, die nur da zu sein scheinen, um die Bedeutung eines Vorgesetzten herauszustreichen. Oder die Flickschustertätigkeiten, mit denen Fehler und Pannen anderer ausgebügelt werden. Kein Wunder, dass viele Menschen tagtäglich die Sinnhaftigkeit ihres Tuns bezweifeln.

Interessant ist nun die Frage, warum es überhaupt so viele Bullshit-Jobs gibt. Weil die Herrschenden wollen, dass die Untergebenen beschäftigt sind und so keiner gefährlichen Muße frönen können, behauptet Graeber. Man muss diese These eines Anarchisten nicht unbedingt teilen, um sein Buch trotzdem lesenswert zu finden.

- David Graeber: Bullshit-Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 464 Seiten, 26,00 Euro, ISBN 978-3-608-98108-7.