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Melancholischer Grundton Wiener Schmäh: "Schönbrunner Finale"

Gerhard Loibelsbergers Serie mit dem k.u.k.-Polizeibeamten Nechyba sind weniger Krimis als zeithistorische Romane über die Endphase der Habsburger Doppelmonarchie. Jetzt hat er nachgelegt.

18.09.2018, 15:32

Meßkirch (dpa) - In den letzten Monaten des Ersten Weltkrieges wird Österreich-Ungarn in seinen Grundfesten erschüttert. Streiks, Unabhängigkeitsbestrebungen, politische Wirren und allgemeine Kriegsmüdigkeit drohen den Vielvölkerstaat zu zerreißen.

In dieser Lage wird in der Nähe des Wiener Naschmarktes ein Bekannter von Oberinspektor Nechyba ermordet. Der macht sich an die Ermittlungen, doch als paramilitärische Gruppierungen sogar den Kaiser gefährden, wird Nechyba zum Schutz des Monarchen abkommandiert.

Kann der altgediente Haudegen das Schlimmste verhindern? Gerhard Loibelsbergers Serie mit dem k.u.k.-Polizeibeamten Nechyba sind weniger Krimis als zeithistorische Romane über die Endphase der Habsburger Doppelmonarchie. So auch "Schönbrunner Finale" mit seinem melancholischen Grundton, denn den Zeitgenossen ist vollkommen klar, dass eine Epoche zu Ende geht.

Dennoch oder gerade deshalb wird die Handlung vom einzigartigen Schmäh der Wiener getragen mit herrlich komischen Situationen und kauzigen Typen.

- Gerhard Loibelsberger: Schönbrunner Finale, Gmeiner Verlag, Meßkirch, 288 Seiten, 15,00 Euro, ISBN 978-3-8392-2210-2.