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Corona-Folgen Warum Kontaktlos-Zahler zur Bank müssen

Kontaktloses Bezahlen wird gewünscht. Aber nicht immer klappt das. Auslöser sind Technikfragen.

Von Karolin Aertel 22.05.2020, 01:01

Magdeburg l Wegen eines möglichen Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus hat die Weltgesundheitsorganisation empfohlen, kontaktlos zu zahlen. Möglich ist dies mit Giro- oder Kreditkarten, die einen so-genannten NFC-Chip haben. Ein Wellensymbol auf der Karte zeigt an, ob die Karte zum kontaktlosen Bezahlen geeignet ist.

Diese Karte kann zum Bezahlen einfach an ein Kartenlesegerät gehalten werden. Während die Sparkasse registrierte, dass deutschlandweit im März 2019 noch etwa jede vierte Zahlung kontaktlos war (27,5 Prozent), wird inzwischen mehr als jede zweite Zahlung (52,2 Prozent) durch einfaches Vorhalten der Karte vor das Terminal durchgeführt.

Bei einem Betrag bis zu 25 Euro sei das beispielsweise als Kunde der Sparkasse Magdeburg möglich. Doch ein Volksstimme-Leser hat andere Erfahrungen gemacht. Lediglich an Tankstellen habe mit seiner Karte das kontaktlose Bezahlen funktioniert - und das bei Beträgen zwischen 30 und 60 Euro. In Supermärkten, Drogerien und anderen Geschäften hingegen sei er immer wieder zur Eingabe seiner Pin aufgefordert worden - etwas, das der Magdeburger in Zeiten der Pandemie gern vermieden hätte.

Sparkassen-Sprecherin Ines Sommer klärt auf: „Derzeit muss bei kontaktlosen Zahlungen in der Regel bis 25 Euro keine Pin eingegeben werden. Zukünftig soll dieser schnelle und bequeme Bezahlvorgang auf 50 Euro erweitert werden.“ Das kontaktlose Zahlen mit Mastercard ist seit dem 9. April hingegen bis zu einem Betrag von 50 Euro ohne Eingabe der Pin möglich. Voraussetzung sei ein aktualisiertes Händlerterminal und die Umstellung beziehungsweise Erhöhung durch den Kartenherausgeber.

Zur Sicherheit, also um den Missbrauch einzudämmen, werde gelegentlich die Pin auch bei Beträgen bis 25 Euro bzw. 50 Euro abgefragt. „Unter Umständen ist zwischenzeitlich eine kontaktbasierte Pin-Zahlung beziehungsweise eine Geldautomatenverfügung notwendig, um dann weitere Beträge bis 25 Euro oder 50 Euro wieder ohne Pin-Eingabe bezahlen zu können“, erklärt Ines Sommer weiter. Bei einer Summe, die höher ist als 25 Euro (zukünftig ab 50 Euro) ist bei der Sparkasse Magdeburg immer eine Pin-Eingabe erforderlich.

Bei einigen Banken muss auch die Pin eingegeben werden, wenn eine bestimmte Anzahl an Transaktionen oder eine bestimmte Gesamtsumme überschritten ist. Dies ist je nach Bank jedoch verschieden. Für diese Sicherheitsregelung sind spezielle Transaktionszähler in den Karten integriert. Diese setzen sich zurück, wenn eine kontaktbehaftete Zahlung, also die Karte in das Gerät gesteckt, durchgeführt wurde.

Ines Sommer hat zudem einen Tipp für jene, die komplett auf die Pin-Eingabe verzichten möchten: mit dem Smartphone mobil bezahlen. Hier erfolge die Freigabe mit der vom Kunden gewählten Entsperrmethode, zum Beispiel dem Gerätecode, Fingerabdruck oder Gesichtsscan. I-Phone-Nutzer können mit Apple Pay bezahlen, für Android-Smartphones kommen verschiedene Banken-Apps sowie Google Pay infrage. Eine Kreditkarte ist meistens erforderlich, denn die Daten der Karte werden in die entsprechende App eingegeben.

Doch Vorsicht! Beim bargeldlosen Bezahlen sollten Kunden auf versteckte Gebühren achten. Sie sind auf Kontoauszügen zumeist als „beleglose Buchungen“ angegeben. Das Bezahlen mit Giro- oder Kreditkarte kann je nach Bank bis zu 0,70 Euro je Vorgang kosten. Die Stadtsparkasse Magdeburg erhebt eine Gebühr von 20 Cent.