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Corona Magdeburg hält an Kita-Gebühr fest

Magdeburg will vorerst an Kita-Gebühren festhalten, auch wenn aufgrund des Coronavirus derzeit zahlreiche Einrichtungen geschlossen sind.

Von Christina Bendigs 19.03.2020, 00:01

Magdeburg l Eltern, deren Kinder normalerweise in einen Kindergarten gehen, müssen vorerst weiter Kita-Gebühren zahlen. Das berichtet am 18. März 2020 Kerstin Kinszorra als Pressesprecherin der Stadt Magdeburg auf Volksstimme-Nachfrage. Spätestens nachdem durch Medienberichte bekannt geworden war, dass die Stadt Weimar auch in Absprache mit freien Trägern Eltern die Kita-Gebühren komplett erlässt, um die Familien zu entlasten, mehrten sich auch in Sachsen-Anhalt und Magdeburg Fragen nach den Kita-Gebühren.

„Derzeit sind wir mit dem Eindämmen der größten Krise beschäftigt, wie sie Deutschland seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat“, sagt Kinszorra. Fragen zur Finanzierung könnten sicherlich gestellt werden, „haben aber zum derzeitigen Zeitpunkt keine Priorität“, erklärte sie weiter. Kinszorra geht davon aus, dass es dazu demnächst eine landesweit einheitliche Regelung geben werde.

Kinszorra: „In der Zwischenzeit verweisen wir auf die geltende Kita-Beitragssatzung, die vorsieht, dass die Beiträge gezahlt werden müssen, auch wenn die Kinder derzeit in vielen Fällen nicht in den Einrichtungen erscheinen.“ Die Stadt Sandersdorf-Brehna im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Süden Sachsen-Anhalts hat sich im Gegensatz dazu bereits entschlossen, die Kita-Beiträge für den Monat April zu erlassen. Das erklärt Bürgermeister Andy Grabner auch über Facebook. „Ich weiß, dass wir Ihnen und Ihren Kindern momentan sehr viel abverlangen und Sie sicher die ein oder andere Einbuße zu verkraften haben“, schreibt er. Um die Eltern in dieser schwierigen, noch nicht absehbaren Zeit ein klein wenig finanziell zu entlasten, werde die Stadt vorerst für den Monat April die Erhebung der Beiträge für die Kita- und Hortbetreuung aussetzen.

 

In der Landeshauptstadt Magdeburg gab es im Mai 2019 101 Kindertagesstätten, wovon 90 in freier Trägerschaft, sieben in städtischer Trägerschaft und vier private Kleinsteinrichtungen waren. Damals waren 11 429 Plätze belegt. Die Betreuungsgebühr richtet sich nach der Anzahl der täglichen Stunden. Die Betreuung eines Krippenkindes etwa kostet für acht Stunden täglich 120 Euro im Monat. Die für ein Kindergartenkind 64 Euro.