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Grill-Meisterschaft Bratwurst ist erstmals verboten

Bei den Deutschen Grillmeisterschaften in Fulda kommen keine Würstchen mehr auf den Grill. Diese wurden vom Grillverband verboten.

07.08.2016, 23:01

Fulda (dpa/vs) l Die Deutschen grillen am liebsten Schweinesteaks. Die Stücke aus dem Nacken und Rücken führen die Liste der heiß begehrten Grillartikel an, teilte der Deutsche Fleischer-Verband in Frankfurt/Main anlässlich der Deutschen Grill- und Barbecue-Meisterschaften in Fulda mitteilte. Auf Platz zwei und drei liegen Bratwürstchen und Geflügelprodukte. Dahinter kommen Rindersteaks, Spieße und Hackfleischprodukte sowie Lamm.

Die Gourmets am Grillrost haben am Wochenende ihren König gekürt. Bei den 21. Deutschen Grill- und Barbecue-Meisterschaften in Fulda konkurrierten rund 40 Teams miteinander. In der Amateur-Klasse mit vier oder in der Profi-Klasse mit sechs abzuliefernden Gängen sind die Teilnehmer angetreten. Knapp 14.000 Euro Preisgeld gab es zu gewinnen.

Michael Hoffmann gewann am Sonntag mit seinem "Grillteam Gut Glut" bei den Deutschen Grill- und Barbecuemeisterschaften in Fulda den Titel der Profiklasse. Für Hoffmann war es bereits der vierte Meistertitel. Bei seinen sechs Gängen überzeugte der Champion unter anderem mit Spareribs und einem Bohnen-Blaubeeren-Wrap. Die Entenbrust servierte er mit einer Traubensauce und gegrillten Spargelpäckchen. Platz zwei bei den Profis belegte Martin Schulz mit dem Team "Grill-Doch-Mal" aus Berg bei Neumarkt (Bayern). Auf Rang drei landete Peter Zeitler mit den "Frankengrillern" aus Schweinfurt. Bei den Amateuren, die nur vier Gänge zu bewältigen hatten, siegte das Team "Grillflämmkes" aus Korschenbroich" (ebenfalls Nordrhein-Westfalen).

"Bei den Meisterschaften wird Sterne-Gastronomie vom Grill geboten - das ist hohe Kunst", kündigte der Präsident des Grillverbands GBA, Volker Elm (51), schon im Vorhinein an. In die Geschichte der German Barbecue Association ging er im März ein, als er bei einer Vorschau-Pressekonferenz der Bratwurst den Garaus machte. Erstmals kam der Klassiker bei einer Deutschen Meisterschaft nämlich nicht auf den Grill - und ist somit ausgebrutzelt. Schon hatte Elm den Spitznamen Bratwurst-Mörder weg.

Der Grund für die Verbannung: Würstchengrillen ist den Könnern zu gewöhnlich. Sie mussten stattdessen Fisch, Rindfleisch, Spareribs alias Schälrippchen und ein Dessert zubereiten. Den Profis wurden bei ihren sechs Gängen noch zwei zusätzliche abverlangt, eine vegetarische Komponente und ein Improvisations-Gang aus einem Warenkorb unbekannten Inhalts.

Die Organisatoren hatten neben der eigentlichen Meisterschaft am Sonntag auch ein Rahmenprogramm organisiert. So wurde am Sonnabend erstmals die "Dutch Oven" veranstaltet. Dabei zeigten die Teams, was sich in einem gusseisernen Topf über dem offenen Feuer machen lässt. Die Töpfe werden seit dem 18. Jahrhundert vor allem in den USA und in Australien zum Kochen, Braten und Backen verwendet, wie der Grillverband erklärte.