Aufgespießt Einkaufswagerl versenken

24.08.2015, 04:46

Wien (dpa/vs) l Einkaufswagen im Fluss, Einkaufswagen vor der Haustür, Einkaufswagen auf der Straße - in Wien bereitet das Utensil aus dem Supermarkt den Behörden und Unternehmen Kopfzerbrechen. Obwohl es auch in Österreich strafbar ist, Einkaufswagen vom Supermarkt-Parkplatz zu schieben, verschwinden österreichweit jährlich Zehntausende.

Seit einigen Jahren schickt die Stadt Wien Ordnungshüter in kommunalen Wohnanlagen auf die Pirsch. Diese dürfen Verstöße gegen die Hausordnung abmahnen und im Ernstfall Geldstrafen verordnen. In der Hausordnung steht neben Leinenpflicht und Rücksichtnahme auch als Verbot: "Unbefugtes Abstellen von Einkaufswagen".

Im Jahr 2014 sind mehr als 10.000 entwendete Einkaufswagen alleine in den kommunalen Wohnanlagen Wiens sichergestellt worden.

"Bedauerlicherweise ist das \'Einkaufswagerl versenken\' gerade in Wien, zu einer Art Volkssport geworden", sagt ein Vertreter des Handelsverbands. Die Stadtreinigung Wien fischt regelmäßig Wagen aus dem Donaukanal. Supermärkte können sich ihre Wagen zurückholen, wenn sie die Hälfte der Bergungskosten zahlen. Handelsketten beauftragen inzwischen eigene Firmen, die sich auf die Rückholung spezialisiert haben.

Denn der Verlust ist bei einem Neupreis zwischen 120 und 180 Euro pro Stück eine kostspielige Angelegenheit. Einige Supermärkte setzen mittlerweile auf elektronische Wegfahrsperren.