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Hitzewelle Juli-Wetter geht in die Geschichtsbücher ein

Der Juli 2019 brachte Höchstwerte an den deutschen Messstationen. Die Trockenheit erreicht laut Meteorologen schon "katastrophale Ausmaße".

30.07.2019, 23:01

Offenbach (dpa) l Der Juli 2019 geht in die Annalen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein: „Drei Tage in Folge 40 Grad, dabei 25 Mal Höchstwerte von 40 Grad und mehr – das geht in die meteorologischen Geschichtsbücher ein“, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich am Dienstag zur vorläufigen Monatsbilanz nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Der Temperatur-Höchstwert von 42,6 Grad in Lingen im Emsland lag mehr als zwei Grad über dem bisherigen Rekord. „Von 1881 bis 2018 wurden in Deutschland insgesamt zehn Mal 40 Grad erreicht oder überschritten, jetzt im Juli 2019 25 Mal in nur drei Tagen“, sagt Friedrich. Die Durchschnittstemperatur des Monats war freilich niedriger: 18,9 Grad war es im Juli 2019 warm – das lag 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 0,9 Grad.

Anfang Juli konnte es in den Nächten durchaus noch frisch werden. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge: Am 4. trat dort bei einem Minimum von 1,5 Grad sogar Bodenfrost auf.

Die Trockenheit erreichte im Juli laut DWD „katastrophale Ausmaße“. Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter fehlten dem Monat 31 Prozent zu seinem Soll. „In zahlreichen Orten, verteilt in ganz Deutschland, fiel lediglich ein Viertel oder gar Fünftel des Solls“, sagte Friedrich. Etwa 235 Sonnenstunden hatte der Juli – das waren 13 Prozent über dem Soll. Am meisten zeigte sich die Sonne im Saarland mit örtlich mehr als 310 Stunden, am wenigsten an der Nordsee mit teils unter 170 Stunden.